Längs der Garage standen einst zwei Bäume, die herrliche Schattenmorellen trugen. Als sie alt und morsch wurden, mussten sie leider gefällt werden. Im nächsten Frühjahr entdeckte ich in der Nähe einen Schößling. Ich markierte die Stelle um ihn herum, damit ihn ja niemand ummähte oder darüber stolperte. Es dauerte ein paar Jahre, bis die Gefahr vorüber und er für alle deutlich sichtbar war. Heute, nach 20 Jahren, ist er doppelt so hoch wie seine »Stammbäume«: Man kann in seinem Schatten sitzen, träumen oder Kirschen naschen.
Sigrid von Swieykowski, Bad Homburg