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Was mein Leben reicher macht

 

Ausschlafen an einem sonnigen Tag im Mai. Ein leckeres Frühstück mit Mailänder Salami, die habe ich uns trotz mickrigem PJ-ler Gehalt gegönnt. Kaffee aus der Espressomaschine mit Sylvia, der einzigen nicht-blutsverwandte Frau, die ich neben mir an Andys Seite dulde. Das Sofa haben wir zum Fenster gedreht, um schonmal ein paar Sonnenstrahlen zu erhaschen. Mit einer Decke in den Englischen Garten gehen, die Nase in die Sonne halten, dem bunten Treiben zuschauen, den Trommlern lauschen, sich über einen der zahlreichen Junggesellenabschiede amüsieren. Am Chinesischen Turm eine Radlerhalbe genießen. Dazu Breze und Leberkas. Auf dem Nachhauseweg noch ein Eis auf die Hand, Mangosorbet ist einfach unschlagbar, und Schoko-Ingwer ganz schön mächtig bei der Bullenhitze. Noch ein paar Stunden auf dem Sofa entspannen und den scheinbar unausweichlichen Abstieg von Frankfurt verkraften. Mein Aufmunterungsversuch, dass doch niemand gestorben sei, schlägt kläglich fehl. Sich an der Schulter des anderen anlehnen. Andy und ich. An einem sonnigen Samstag im Mai.

Derya Belgutay, Luzern – München