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Warum ich trampe

 

Liebe Autofahrerin, lieber Autofahrer,

ich reise, genau wie ihr. Mal mit Zeit, mal habe ich es eilig. Dabei verbringe ich viele Stunden auf Landstraßen, Auffahrten, Raststätten. Und warte. Auf euch! Gerade habe ich am Tramprennen 2011 nach Griechenland teilgenommen. Ich mag diese Art der Fortbewegung. Bahn fahren ist schön, aber teuer. Mitfahrzentralen sind schön, aber langweilig. Beim Trampen aber gibt es etwas, das schwer zu beschreiben ist. Einen Kick, ein Glücklichsein. Wenn das Auto stoppt, dann öffnet sich auch eine Tür in eine neue Lebenswelt.

Wie tickt ein Multimillionär bei 250km/h? Wie sieht ein Lkw-Fahrer die Welt? Und andersrum: Was bewegt einen Studenten? Warum steht er hier? Manchmal sehe ich Misstrauen in euren Augen. Es ist okay, wenn ihr Nein sagt an der Raststätte. Doch mit einem Ja macht ihr mich glücklich. Ein Stück vorankommen Richtung Ziel. Und manchmal überrascht ihr mich. Fahrt Umwege, bringt mich vor die Haustür. Teilt euer Essen, erzählt aus eurem Leben. Ich bin dankbar für diese Geschichten, Einblicke und Erfahrungen und bewundere euren Mut.

Hanjo Klein
, Bayreuth