Auf beiden Fotos geht es ums Gleiche: ums Getreidedreschen. Doch an selbst fahrende Mähdrescher war in den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts noch nicht zu denken. Mein Vater (auf dem linken Bild der Vierte von rechts) erinnert sich noch heute gut an die Getreideernte in seiner Kindheit: Mit ihrem »Mähdrescher« Super-Claas waren sie damals Vorreiter im Dorf, auch wenn diese Maschine mit den heutigen Hightech-Geräten nur wenig zu tun hat. Das Gerät wurde von einem Traktor gezogen, auf dem Dreschgerät standen zwei weitere Personen, die das gedroschene Korn in Säcke abfüllten und auf dem Acker ablegten. Nach der Ernte mussten die Säcke wieder eingesammelt werden. Um wie vieles ist die Getreideernte heute einfacher geworden! Der Fahrer sitzt in einer kühlen und sauberen Kabine, das Schneidewerk mit knapp sieben Metern Breite schafft ein Vielfaches von der damaligen Menge. Da kann sogar ein studierter Lateinlehrer wie ich (siehe Foto rechts) für eine kurze Strecke zum Mähdrescherfahrer werden.
Andreas Graf, Eichstätt, Oberbayern