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Glimpf: Mein Wort-Schatz

 

Als Liebhaber seltener und seltsamer Trouvaillen möchte ich für diese Rubrik den Glimpf anbieten. Im heutigen Sprachgebrauch taucht nur noch das Verb »verunglimpfen « in der Bedeutung »verunstalten, besudeln, verleumden « auf. Dass in früheren Tagen aber auch einmal das Substantiv »Glimpf« kursierte, weiß nur noch das Lexikon. »Glimpf« bedeutete »Nachsicht, Rücksichtnahme, Fug, Billigkeit, Schicklichkeit im Verhalten« – lauter Dinge, denen das Odium des Altmodischen anhaftet und die deshalb selbst fast aus dem heutigen Sprachgebrauch verschwunden sind. »Glimpf« bedeutete auch »Zufall« oder »Schickung«. Mich fasziniert dieses Wort wegen seines offenbar geräuschimitierenden Schalles und seines kuriosen Charakters sehr, und einmal habe ich es für den Offenen Kanal sogar zu einer Figur eines Hörspiels für Kinder gemacht: »Wer ist dieser Pimpf? Es ist der Glimpf!« Ein Glimpf ist selbstverständlich ein gutmütiger Kerl von zwergenhafter Statur mit knallroter Mütze, der die Dinge wieder ins Lot bringt.

Volker Zobel, Hamburg