In Stefan Zweigs Triumph und Tragik des Erasmus von Rotterdam heißt es: »Im Humanismus feiert die Zeit ihren eigenen Denkmut und ihre neue Hoffnung.« Denkmut gehörte zur Zeit des Erasmus (1465 bis 1536) wahrhaftig dazu, die Kirche und den Papst zu kritisieren und sich darüber lustig zu machen in einer Satire und im Lob der Narrheit. Nach Erasmus ist zu Recht das Programm der EU für grenzüberschreitende Mobilität und Zusammenarbeit in der europäischen Hochschulbildung benannt. Denkmut bringen die vielen Millionen Studenten in Europa auf, die daran teilnehmen. Aber warum ist das schöne Wort aus unserem aktuellen Wortschatz verschwunden?
Renate Salz, Bonn