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Reiseachtele: Mein Wort-Schatz

In der Rubrik »Mein Wortschatz« entdecke ich den Begriff »Absacker« von einem Leser in Bayern. In Norddeutschland, wo ich her- komme, kennt man diesen Begriff für das Abschiedsgetränk ebenso. Als nunmehr Österreicherin kann ich noch das Reiseachtele beisteuern. Und bei meinem letzten USA-Aufenthalt begegnete mir der Ausdruck One for the way.

Tanja Eiselen, Bregenz, Österreich

 

Fußpils: Mein Wort-Schatz

Eine schöne, sehr logische Kreation, die ich aus meinem Freundeskreis kenne: Den Heimweg nach einer feuchtfröhlichen Runde tritt man am besten wie an? Natürlich zu Fuß. Das Pils in der Flasche, das man sich für den Weg noch mitnimmt, ist also… richtig geraten: das Fußpils!

Eckart Willer, Hamburg

 

Presshalbe: Mein Wort-Schatz

Um den Bezeichnungen für Schlürschluck, Scheidebecher et cetera noch eine hinzuzufügen: Vor einigen Jahren hörte ich von einem Bekannten aus Bayern das, wie ich finde, sehr anschauliche Wort Presshalbe. Man findet den Ausdruck auch online im bayerischen Wörterbuch: »Presshalbe [brässhåiwe]: schnelles Bier, das man im wahrsten Sinne des Wortes eilig ›reinpresst‹, zum Beispiel weil man zum Zug muss; möglicherweise leitet sich der Ausdruck aber gar nicht von ›pressen‹, sondern ›pressieren‹ ab (PRESSIERHALBE.)«

Wolfgang Wehmeyer, Münster

 

Trollschoppen: Mein Wort-Schatz

Einen weiteren Ausdruck für den »Abschiedstrunk« fand ich in der Pfalz, wo der Wein auch gerne im Halbliterglas getrunken wird. Am Ende der geselligen Runde trinkt man dann gerne den Trollschoppen, um sich anschließend nach
Hause zu trollen (nach Hause zu gehen).

Rolf-Dieter Holthaus, Neuenrade, Nordrhein-Westfalen

 

Fluchtachterl: Mein Wort-Schatz

Der in der vorletzten Ausgabe als »Schlürschluck« bezeichnete westfälische Abschiedstrunk ist in den österreichischen Weingegenden als Fluchtachterl bekannt, wobei nie so recht klar ist, ob man vor dem endgültigen Versumpfen flüchtet oder nur eine Begründung für noch ein letztes Gläschen sucht.

Erich Millbacher, Senftenberg, Österreich

 

Trampelmass: Mein Wort-Schatz

Auch ich weiß ein schönes Dialektwort für das letzte Glas im Stehen. Es stammt aus Neustadt bei Coburg und heißt Trampelmass, gesprochen »Trompelmouss« (mit diphthongiertem ou). Es ist das Bier, das man bei Kneipenschluss noch schnell im »Trampeln« vor der Theke trinkt.

Klaus Wunderer, Coburg

 

Gehseidel: Mein Wort-Schatz

Im (Ober-)Fränkischen spricht man vom Gehseidel (ein Seidel ist eine Halbe) oder Gehseidla, wenn man für den Nachhauseweg noch ein Flaschenbier erwirbt. Auch beliebt: das Reiseseidel für die Heimreise. Am nächsten Morgen hingegen hilft ein Reparaturseidel gegen den ersten Kater. Im Grunde nix anderes als anderswo das Konterbier, klingt nur schöner (und schmeckt besser, am besten zum Schäuferla).

Florian Rost, Nürnberg

 

Absacker: Mein Wort-Schatz

In der ZEIT Nr. 36/15 wurde der Wortschatz »Schlürschluck« als Ausdruck für den Abschiedstrunk am Ende einer geselligen Runde veröffentlicht. Ich möchte in diesem Zusammenhang noch ein weiteres Wort beisteuern: Bei uns nimmt man noch einen Absacker, bevor man sich von Freunden verabschiedet und heimgeht.

Karl-Josef Mewaldt, Buxheim, Bayern

 

Schlürschluck: Mein Wort-Schatz

Wenn man mit Freunden einen schönen Abend verbracht hat, aber sich doch irgendwann auf den Weg machen muss, lässt sich zum Abschied noch ein Schlürschluck trinken. Schlüren bedeutet in meiner westfälischen Heimat so viel wie bummeln, langsam gehen. Also, ehe ich nach Hause bummele, gibt es noch den Abschiedstrunk, one for the road.

Renate Martin, Hamburg