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Klöschen: Mein Wort-Schatz

In der Ausgabe 12/15 schreibt eine Leserin aus Waldbröl in Nordrhein-Westfalen, bei ihr zu Hause habe man kleine Küchenmesser Hölzstielchen genannt. Ich bin selbst gebürtige Waldbrölerin und musste schmunzeln, denn bei uns zu Hause heißt das kleine Messer Klöschen. Man könnte nun erkunden, ob vielleicht der Zuzug einzelner Familienmitglieder auf die Bezeichnung eingewirkt hat – man könnte sich aber auch einfach an der Vielzahl der Begriffe erfreuen.

Anne Breckner, Paderborn

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Zöppken: Mein Wort-Schatz

In den Ausgaben 8/15 und 12/15 konnte man in dieser Rubrik verschiedene regionale Begriffe für kleine Küchenmesser entdecken. Diese Messer sind ein typisches Produkt der Solinger Schneidwarenindustrie, und natürlich gibt es auch bei uns einen Ausdruck dafür: Wir nennen sie Zöppken. Einmal im Jahr gibt es hier auch den Zöppkesmarkt, dabei geht es aber ausnahmsweise mal nicht nur um Messer, sondern man kann dort Trödel loswerden. Außerdem wird bei dieser Gelegenheit eine »Miss Zöppken« gewählt.

Hans Joachim Schneider, Solingen

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Maggadamm: Mein Wort-Schatz

Aufgewachsen auf einem Aussiedlerhof, bestand unsere Verbindung in die Stadt lange Zeit nur aus einem einfachen Feldweg. Irgendwann erbarmte sich die Stadtverwaltung, und der Weg wurde endlich befestigt.

Meine Eltern verwendeten hierfür den Begriff Maggadamm. Nach dem schottischen Erfinder John L. McAdam wird ein Straßenbelag, der aus Gesteinsschichten verschiedener Körnung besteht, nämlich Makadam genannt. Im Schwäbischen haben wir das entsprechend eingebürgert.

Für unseren Alltag war der Maggadamm eine erhebliche Verbesserung; bei schlechtem Wetter mussten wir nicht mehr durch Matsch und Pfützen in die Stadt. Vor allem mein täglicher Weg in die Schule oder zu Freunden wurde um einiges angenehmer. Dies hat bei mir einen so nachhaltigen Eindruck hinterlassen, dass ich beim Anblick von Straßenbauarbeiten eher an »Maggadamm« als an Teer, Asphalt oder Bitumen denke.

Joachim Rothmund, Biberach

 

Hölzstielchen: Mein Wort-Schatz

In der ZEIT 8/15 standen wunderbare regionale Ausdrücke für das gemeine Küchenmesserchen. Ich kann noch einen hin­zufügen: In meiner oberbergischen Heimat (ich komme aus Waldbröl) wurde dieses Messer Hölzstielchen genannt. Und obwohl ich schon seit über 50 Jahren in Berlin lebe, ist Hölzstielchen für mich nach wie vor das Wort der Wahl.

Almut Eberstein, Berlin

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Abramchen: Mein Wort-Schatz

Ihr Wortschatz erinnerte mich daran, dass es im Haushalt meiner Eltern das Abramchen gab. So wie Abraham, der Urvater, war es quasi der Urtyp aller Küchenmesser. Kurz und handlich, mit speckigem Holzgriff und abgewetzter Klinge, war es immer sehr scharf. Der Ausdruck stammt von meiner aus Po­sen kommenden Großmutter, Jahrgang 1892. Im Zeitalter von Plastik und rost­freiem Edelstahl werden die Abramchen wohl aussterben.

Cornelia Ehringhaus, Ludwigshafen

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Blämbe: Mein Wort-Schatz

Mit Vergnügen las ich kürzlich in dieser Rubrik die Begriffe, die man im Ruhrgebiet und in Hessen fürs Küchenmesser benutzt – Hümmelchen beziehungsweise Kneipchen. Als gebürtiger Sachse ge­brauche ich immer noch den Ausdruck Blämbe für ein kleines, zumeist älteres Küchenmesser, vor allem, wenn es nicht mehr sehr scharf ist. Ebenso verwende ich diesen Begriff für ein dünnes oder abge­standenes Getränk. Die zweite Bedeutung wird auch hier am Mittelrhein verstanden, mit einem Messer verbindet dies aber kei­ner. Im Duden findet man beide Bedeu­tungen – allerdings unter der Schreibweise Plempe (also mit »hartem« B). Sächsisch­-korrekt ist dies nicht!

Thomas Voigtländer, Manubach, Rheinland­-Pfalz

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