Die Urlaubssonne setzt Ideen für die weitere Lebensplanung frei: Ich verkünde der Familie, dass ich ab sofort Lotto spielen und eine Million gewinnen werde und dann nie mehr arbeiten müsse. Mein Sohn, 12, ist wenig begeistert. »Papa, träum ruhig weiter!«, sagt er. Ernüchternd! Aber heute hat man schon in der sechsten Klasse Wahrscheinlichkeitsrechnung.
Wenn ich nach einer Fahrradtour im Norden Berlins etwas erschöpft bei Heiko in der Koppelschänke in Schönfließ ankomme, mir dort ein verträumtes Ruheplätzchen suche und Heiko mir freundlich lächelnd ein kühles Weißbier kredenzt mit den Worten: »Erste Hilfe!«
Jedes Mal, wenn ich meine Eltern besuche, liegt in meinem Jugendzimmer schon die ZEIT bereit. Liebevoll sammelt mein Vater Artikel für mich, von denen er denkt, dass sie interessant für mich sind. Immer mit dabei: Die ZEIT der Leser. Dankeschön, Papa!
Im See zu baden und nach dem letzten Bad des Tages im frisch bezogenen Bett in herrliche Träume zu sinken. Die Wäsche duftet noch nach der Sommersonnenhitze, in der sie getrocknet wurde.
Sternenhimmel. Zufrieden sitzt die Familie am Grill, der noch warm ist. Da fragt der Älteste unserer drei Söhne, er ist sechs: »Mama, wie war das eigentlich, als du Papa kennengelernt hast?«. Mama erzählt. »Und wie ging es dann weiter?« Papa erzählt. »Und dann?« Wir lassen fast 20 Jahre Revue passieren. Schöne Erinnerungen und nicht so schöne, kleine und große Begebenheiten. Endlich sind wir im Heute angekommen. Und postwendend: »Mama, kannst du die Geschichte bitte noch mal erzählen? Die ist so schön!«
Alltagsgeschichten, philosophische Gedanken und letztens sogar ein eigens für mich geschriebenes Gedicht. In ein Kuvert gesteckt, das ich wöchentlich mit größter Freude erwarte. Gut, dass es diese Art der Kommunikation noch gibt! Und danke an den Briefeschreiber, der mein Leben so viel reicher macht!