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Was mein Leben reicher macht

Ich bin zu Besuch bei meiner Freundin in Bremen. Auf dem Weg zum Bahnhof entdecken wir den Mannschaftsbus des BVB. Und wie durch einen zufall kommt in diesem Moment auch noch Trainer Jürgen Klopp aus dem nahegelegenen Hotel. Ich bitte ihn um ein Foto, er meint, dass er sofort wiederkommt. Er gibt einem Obdachlosen um die Ecke Geld, danach lässt er sich mit mir fotografieren. Wie schön, dass er sich erst um den Obdachlosen gekümmert hat!

Monika Jürgens, Oldenburg

 

Was mein Leben reicher macht

Im Sonntagsgottesdienst: Ein – mäßiges – Orgelvorspiel, aber ein kleiner Junge in der Bank hinter mir spendet spontan Applaus. Der einsetzende Gemeindegesang ist von einem allgemeinen Lächeln begleitet.

Friederike Schücking, Heidelberg

 

Was mein Leben reicher macht

Sonntagnachmittag im Hamburger Hauptbahnhof. Endlich kommt der lang erwartete Metronom herein. Ein überfüllter Zug. Dann eine Durchsage: »Liebe Zugbegleiter. Wir möchten gerne wissen, wann dieser Zug abfahren wird. Vielen Dank, Ihre Fahrgäste!« Applaus und Gelächter im Zug, und nach wenigen Minuten eine weitere Durchsage: »Liebe Fahrgäste, hier spricht der Lokführer! Wegen der Gleissperrung haben wir noch keine Zugbegleiter an Bord. Wenn diese da sind, geht die Reise los!« Offene Kommunikation. Alle blieben ruhig und hatten Geduld.

Simone und Norbert Wolf, Zeven, Niedersachsen

 

Was mein Leben reicher macht

Am Sonntagmorgen um sieben durch das leere Stuttgart. Plötzlich eine Verkehrskontrolle. Der Polizist bückt sich zum offenen Fenster herunter und schaut mich fragend an. »Mensch«, sage ich, »es war doch so leer!« – »Aber mit 90?«, fragt er. Ich schlucke und antworte mit stockender Stimme: »90? Nee, das kann mein kleines Auto gar nicht. Höchstens 60.« In seinem Gesicht ein ganz kleines, kaum wahrzunehmendes Lächeln. Einen Augenblick Schweigen. Dann: »Also, fahren Sie weiter. Aber nicht wieder so dynamisch.« Dünaaamisch! Danke, lieber Sonntagmorgenpolizist!

Brigitte Frank, Stuttgart

 

Was mein Leben reicher macht

Ahmed, der drei Jahre lang in meiner »Schulanfangsphasenklasse« im Wedding war. Anfangs konnte er kaum Deutsch, er hatte es schwer. Ich auch oft mit ihm. Immer, wenn er mich heute im Schulhaus oder auf dem Hof trifft, umarmt er mich und geht dann weiter.

Sandra Harder, Berlin

 

Was mein Leben reicher macht

Manchmal wache ich nachts auf. Neben mir schnarcht leise meine Frau. Ich nehme einen Schluck Wasser und höre ihr zu. Ganz regelmäßig geht ihr Atem. Zweimal war unser Band bedroht. Ich bin so froh, dass sie jetzt neben mir liegt!

Carsten Muhl, Hamburg

 

Was mein Leben reicher macht

Seit letztem Herbst leben wir in Kanada, der Heimat meiner Frau. Der Abschied von meiner Familie und den Freunden war schwer. Doch dank Skype, Internet und Telefon (und Paketen!) können wir den Lieben so nah sein, als wären wir da! Es ist schön, zwei Familien auf zwei Kontinenten zu haben!

Hennes Doltze, Winnipeg, Kanada