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Was mein Leben reicher macht

Wenn mein Bruder, der gut 600 Kilometer von uns entfernt am Bodensee lebt, am Samstagabend anruft und fragt, was wir gerade machen. Er sei auf dem Weg von Rotterdam zurück nach Süddeutschland und könnte einen Zwischenstopp bei uns einlegen. Wir verbringen einen wunderschönen, geschenkten Abend miteinander und können am nächsten Morgen auch noch einen sonnigen Winterspaziergang unternehmen, bevor er in den Zug nach Süden steigt. Wie schön, dass sich Geschwister trotz so verschiedener Leben und großer Entfernung so vertraut sein können.

Anke Mülheims, Alpen, Niederrhein

 

Was mein Leben reicher macht

Spät ins Bett gekommen, unruhig geschlafen – und dann krabbelt auch noch um 5.30 uhr mein kleinster Sohn, drei Jahre alt, in mein Bett. Ich denke: Jetzt ist die Nacht vorbei. Er kuschelt sich an mich und sagt: »Papa, wir sind Freunde, oder?«

Christian Abraham, Duisburg

 

Mein Wort-Schatz

In der Straßenbahn von Antalya spricht uns ein älterer Herr an und erzählt in gutem Deutsch, wie er in den sechziger Jahren als einer der ersten Gastarbeiter in Pforzheim lebte. Er schenkt uns eine Hand voll Mandarinen, die er in seinem Garten geerntet hat. Und zum Abschied sagt er: »Danke, dass Sie mein Land besucht haben.«

Gaby und Martin Hafen, Rustenhart, Frankreich

 

Was mein Leben reicher macht

Meine vier Monate alte Enkelin Flora erfolgreich in den Mittagsschlaf zu singen (zu brummen) und dabei zu beobachten, wie sich ihre Äuglein langsam schließen.

Richard Moosbrucker, Wehingen, baden-Württemberg

 

Was mein Leben reicher macht

Meine vier Monate alte Enkelin Flora erfolgreich in den Mittagsschlaf zu singen (zu brummen) und dabei zu beobachten, wie sich ihre Äuglein langsam schließen.

Richard Moosbrucker, Wehingen, Baden-Württemberg

 

Was mein Leben reicher macht

»Sind Sie eigentlich adelig?«, fragt eine alte Dame, die ich im Rahmen meiner Tätigkeit als Sozialarbeiterin besuche. Ich verneine. Da streicht sie über meine Hand und sagt: »Seien Sie nicht traurig, ein gutes Herz adelt viel mehr.«

Anne von der Assen-Eisenblätter, Tecklenburg, Nordrhein-Westfalen

 

Was mein Leben reicher macht

Das Telefon klingelt, das Display zeigt die Nummer meiner Mutter. Als ich den Hörer abnehme, höre ich nur Schluchzen. Ganz erschrocken frage ich, was denn Schlimmes geschehen sei. Da erzählt meine Mutter weinend von ihrer Führerscheinprüfung. Sie hat sie bestanden, mit 59 Jahren! Ganz geheim hat sie nachgeholt, wovor sie immer solche Angst hatte. Ich bin so stolz auf sie!

Johanna Christians, Bad Segeberg