Auf der Heimfahrt vom Langlaufen mit meinem Freund im Schnee knien und, beide völlig ungeübt, Schneeketten anlegen müssen. Das steile Straßenstück meistern. und dann – mit den Schneeketten und der eben erworbenen Kenntnis – einem anderen Autofahrer zu Hilfe kommen. Noch lange frierend spüren, wie glücklich ich mit dem neuen Schneekettenprofi bin.
Heiligabend, gedrückte Stimmung. Oma, fast 90 Jahre, kaum noch ansprechbar, liegt im Sterben. Dann plötzlich schiebt mein Vater sie auf ihre Veranlassung hin in die Küche. »Oma stirbt heute noch nicht«, sagt er. Wir öffnen spontan eine Flasche Sekt und stoßen mit ihr an. Sie greift nach dem Glas und trinkt es in einem Zug leer. Wir staunen und wissen in dem Moment, es ist unser persönliches Weihnachtsgeschenk. Drei Tage später stirbt sie.
Ich bin unterwegs mit meiner Freundin in der Wiener U-Bahn nach einem herrlichen Shakespeare-Abend im Burgtheater. Ein sympathischer, etwas angeheiterter Herr lässt sich uns gegenüber nieder und mustert uns eine Weile lächelnd: »Ihr seid’s glücklich!« Er schüttelt mir die Hand und küsst sie unversehens: »So was seh ich gleich!«
Mein erster Zehn-Kilometer-Lauf. Als allerletzte Teilnehmerin erreiche ich das Ziel. Direkt an der Ziellinie wohnt mein Cousin mit seiner Familie, und oben am offenen Fenster jubelt sein dreijähriger Sohn: »Die Saskia hat gewonnen!« Spontan wird mir klar, wie recht er hat: Ja, ich habe gewonnen! Schließlich bin ich erst seit Kurzem dabei und selbst im Training noch nie zehn Kilometer gelaufen!
Letzte Woche bekam ich Besuch von einer Kindheitsfreundin, die ich seit Jahren nicht gesehen habe. Wir hatten einen wunderbaren Nachmittag, und wenn ich Glück habe, dann werden wir Ende des Sommers vielleicht sogar in der gleichen Stadt leben. Wenn es doch nur schon September wäre!
Aus dem Keller wurden sämtliche Getränke für eine geplante WG-Party geklaut. Ich fühle mich von der Welt betrogen. Zwei Tage später ein Brief von meinen Eltern mit fünfzig Euro darin. Auf der Karte liebe Grüße und der Hinweis: »So viel Alkohol ist auch nur schädlich.«
Abschlussklasse in der Berufsschule: Nach einer zugegeben inhaltsreichen Sozialkundestunde stöhnt mein Schüler Berhat: »Oh Gott, Frau Kovac, wir können nicht mehr, unsere Gehirnzellen sind schon ganz tot!« Allgemeines Gelächter. Ich mit breitem Grinsen: »Den Eindruck habe ich manchmal auch …« Noch mehr Gelächter, und ich habe den ganzen Tag gute Laune.
Ich wälze ein Problem. Mein Mann hört mir die ganze Zeit geduldig zu. Irgendwann frage ich ihn – vom schlechten Gewissen geplagt –, ob ihm meine Litanei nicht zu viel würde. »Sag es ruhig noch zehnmal – was rausmuss, muss raus«, meint er. Ich liebe ihn.