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Was mein Leben reicher macht

Ferien in Frankreich. Im Restaurant eine reizende junge Bedienung. Sie bedauert, dass sie nicht deutsch kann. Nur einen einzigen Satz: »Lass misch in Ruhe!«

Karin Klopfer, Dürnau, Baden-Württemberg

 

Was mein Leben reicher macht

An einem verregneten Herbstmorgen ein Päckchen meiner Mutter zu bekommen und beim Öffnen den Duft frischer Birnen zu riechen. Aus der beigelegten Karte erfahre ich, dass unser alter Birnbaum nach Jahren wieder getragen hat.

Christina Rogler, Freiburg

 

Was mein Leben reicher macht

So voller fröhlicher Anteilnahme liest sie mir wieder einmal ihre Lieblingszeilen aus der Rubrik Was mein Leben reicher macht vor und steckt mich mit dieser Freude an, dass mir manchmal die Augen feucht werden. Wir beide, Schulter an Schulter in unserem Lieblingscafé. Geteiltes Glück und Wärme. Obwohl wir seit ein paar Wochen nicht mehr zusammen sind.

Christian Fux, Freiburg im Breisgau

 

Was mein Leben reicher macht

Über Facebook meinen alten Schulfreund ausfindig zu machen und dann mit ihm nach langen 33 Jahren staunend vertraute Stunden in München zu verbringen und sich gleichzeitig neu kennenzulernen.

Ute Müller-Späth, Waldlaubersheim, Rheinland-Pfalz

 

Was mein Leben reicher macht

In Kairo war’s. Ich saß in einem voll besetzten Linienbus, dessen Fahrer viel zu schnell über eine Bodenwelle bretterte. Alle Passagiere im Bus machten daraufhin eine heftige synchrone Bewegung nach vorn. Ein japanischer Tourist am Straßenrand deutete dies falsch: Von so viel Respekt vor seiner Person und seiner Nation beeindruckt, verbeugte er sich ebenfalls.

Hans-Joachim-Kroll, Essen

 

Was mein Leben reicher macht

Von einer Dienstreise nach Hause zu kommen, erschöpft die Tür aufzuschließen, meine Frau in den Arm zu nehmen, plötzlich das Funkeln in ihren Augen zu sehen und nach dem Blick auf ein kleines Plastikstäbchen mit zwei roten Strichen zu wissen: Wir bekommen – nach langem Hoffen und Sehnen – unser erstes Kind!

Oliver Ebneth, Wiesbaden

 

Was mein Leben reicher macht

Mit David, meinem achtjährigen Enkel, unterhalte ich mich über Gott und die Welt. Ich erzähle ihm, dass es keine schnellere Geschwindigkeit gibt als annähernd Lichtgeschwindigkeit. Er überlegt kurz. Dann sagt er: »Opa, ich werde später ein Raumschiff bauen, das drei- oder vierfache Lichtgeschwindigkeit fliegen kann. Und du darfst mitfliegen – wenn du dann nicht schon zu alt bist.«

Helmut Pöser, Regensburg

 

Was mein Leben reicher macht

Im September morgens um 7 Uhr mit dem Zug zur Arbeit fahren und durch das Fenster die Landschaft in gedämpften Herbstfarben vorziehen sehen. In guter Stimmung sein Tageswerk beginnen können.

Friedrich Lampe, Ibbenbüren