Mein Nachbar, ein älterer Herr, der sich bei meinem Mitbewohner erkundigt, ob es mir denn gut gehe. Er habe mich schon so lange nicht mehr gesehen oder Klarinette üben hören. Das nächste Mal werde ich es ihm sagen, wenn ich länger außer Haus bin, damit er sich keine Sorgen macht.
Mein Helfer in der Not, der heldenhaft hinter meinem davongaloppierenden Pferd herrannte, es in einer Kurve überholte, sich vor das Tier stellte und es zum Stehen brachte!
Besuch bei meinem Arzt. Auf meiner Karteikarte entdeckt er, dass ich gerade Geburtstag hatte. Da holt er eine Gitarre aus dem Schrank und beginnt, Happy Birthday zu singen. Eine Geste, die nicht über die Krankenkasse abgerechnet werden kann, aber viel zu meinem super Blutdruckwert beigetragen hat …
Dass ich für meine alte Espressomaschine eine neue Dampfdüse gefunden habe, in einer winzigen Reparaturwerkstatt, ohne die Artikelnummer zu kennen. Jetzt gibt es wieder den perfekten Cappuccino.
Sommermorgen. Als ich das Fahrradschloss aufschließe, höre ich den Straßenbauarbeiter gegenüber ein Lied von Pippi Langstrumpf pfeifen: »Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt.« Frohen Herzens radle ich los.
In sechs der vergangenen acht Jahre bin ich von München nach Venedig gewandert. Mit dabei waren stets ein oder zwei meiner Kinder. Dabei durchquerten wir Wiesen und Geröllfelder, erklommen manchen Gipfel, stiegen hinab ins Tal. Wir gingen, hatten Zeit füreinander, konnten das Leben besprechen.
Jeden zweiten Samstag treffen sich in Karlsruhe-Durlach Menschen verschiedensten Alters, um gemeinsam zu lachen. Dabei erzählen wir uns keine Witze, sondern wir machen Lachyoga, eine Kombination aus Pantomime, Dehn- und Atemübungen. Das Gehirn unterscheidet nämlich nicht zwischen echtem und motorischem Lachen. Nach einer Stunde verlassen wir den Übungsraum mit einem Lächeln auf den Lippen. Und das Schönste daran: Die gute Laune hält noch lange an.
Das Telefon klingelt, im Display erkenne ich die Nummer unseres in London lebenden Sohnes. Ich höre Gejohle, Pfiffe und auch ein lautes Tröten. Dazwischen schreit Julius: »Ich habe eine Eintrittskarte für das Beachvolleyballturnier gekriegt«, alles andere kann ich nicht mehr verstehen. So schön kann Olympia sein!
Neulich fuhr ich mit dem Fahrrad erst zum Schwimmen, dann zum Einkaufen. Die Taschen waren gut gefüllt, plötzlich hatte das Hinterrad einen Platten … Ich schob wohl zwei Kilometer, da fragte hinter mir eine Stimme, ob ich Hilfe brauchte: ein älterer Herr auf einem Fahrrad mit einer Satteltasche voller Equipment! Ich danke dem Unbekannten – und fahre künftig auch nur noch mit Werkzeug an Bord.