Wenn ich morgens einen Parkplatz neben dem meiner Mitarbeiterin bekomme. Obwohl niemand etwas von unserer Liebe wissen darf, ist das ein wunderbarer Weg, sie unerkannt öffentlich zu zeigen.
Es ist Sonntagmorgen, und eigentlich möchte ich nur schnell etwas bei meiner Freundin abholen. Aber sie hat leckere Brote geschmiert und ein Fläschchen Sekt kalt gestellt! Wir schnacken uns fast drei Stunden fest. Schöner kann ein Sonntag nicht beginnen.
Wie ein Freund von mir seine Funktion als Patenonkel und großer Cousin beschreibt: »Klettergerüst, weiser Mann, Erdbebenmaschine und Vorleser in einem!«
Der 18. Geburtstag meiner Tochter, gleichzeitig der Tag ihrer letzten schriftlichen Abiturprüfung. Vor Freude sprühend, kommt sie nach Hause, in der Hand eine Rose mit einem Zettel: »Danke für 18 Jahre der schönsten Kindheit, die man haben kann.«
Am Ende des Unterrichts über den Zweiten Weltkrieg zeige ich Bernhard Wickis Film Die Brücke. Sieben Jungs aus einer Kleinstadt werden in den letzten Kriegstagen eingezogen, einer nach dem anderen wird abgeknallt bei dem sinnlosen Versuch, die heranrückenden Amerikaner aufzuhalten. Wenn zum Schluss der junge Fritz Wepper als überlebender Albert über die Brücke nach Hause torkelt, ist es in der Klasse still. Einigen stehen Tränen in den Augen.
50-jähriges Abiturtreffen in Berlin. Unsere Deutschlehrerin, inzwischen 87 Jahre alt, kam mit dem Rad zwölf Kilometer aus Lichterfelde dazu. Wir standen im Kreis und lästerten über unsere alten Pauker, besonders über den mehr als ungeliebten Mathelehrer. Unsere Lehrerin beteiligte sich lebhaft: »Ja, der F. war wirklich ein blöder Hund!« Schallendes Gelächter, und die alte Dame strahlte, als habe sie gerade mit uns Abi gemacht.
Frühlingsregen, die Amseln tapsen durch das Gras und verschwinden mit den Köpfen darin. Wenn sie mit einem Wurm im Schnabel wieder auftauchen, sieht man förmlich den Stolz in ihren Gesichtern.
Wir sind in Usbekistan und haben – erstmals – eine SMS an unsere Enkel geschickt. Umgehend kam die Antwort: »Wir sind sehr stolz auf Euch!! Viele Grüße aus dem schönsten Land Deutschland und der tollsten Stadt Halle!! Eure Mareike«.
Morgens auf dem Weg zur Arbeit. Riesenstau auf der Umgehungsautobahn. Nach zwei Kilometern die Ursache: Die rechte Fahrspur wird von der Grasmähmaschine versperrt. Im Vorbeifahren sehe ich, wie der Fahrer den tonnenschweren Mäharm mit unendlicher Vorsicht um die in allen Farben leuchtenden Stockrosen herummanövriert. Dafür nehme ich jeden Stau in Kauf.