Sonntagnachmittag. Ich fahre mit dem Fahrrad nach Hause. Mitten auf dem Elbradweg kommt mir ein altes Pärchen entgegen, beide um die 70. Sie sitzt im Rollstuhl, er schiebt. Auf einmal bleibt er stehen und küsst seine Frau aufs Haar. Sie lächelt. Dann gehen sie weiter.
Meine sechsjährige Enkelin und ich bestaunen die Blumen im Garten. Wir stellen fest, dass viele einen Namen passend zum Aussehen tragen: Maiglöckchen, Tränende Herzen, Osterglocken. Auf meine Frage, wo das Vergissmeinnicht wohl seinen Namen herhaben könnte, antwortet Milena ganz selbstverständlich: »Ist doch klar, Oma, Vergiss-Mai-nicht!« Also, wir beide vergessen ihn ganz bestimmt nicht!
Unser Bett! Nach über zehn Jahren Partnerschaft, vier gemeinsamen Kindern und einigen tausend Nächten, die wir auf Europaletten schliefen, teilen wir uns nun endlich ein wunderbares Bett.
Nach vielen grauen und kalten Monaten in Berlin endlich wieder abends auf der Terrasse des Sommerhäuschens in der Uckermark sitzen! Über uns der sternenübersäte Himmel, vor uns der dunkle Kiefernwald und um uns herum nur das Froschquaken und die Rohrdommelrufe vom nahen See!
Auf unserem Balkon brüten Grauschnäpper. Ich sitze mit meinem Laptop an einem Ende, der Vogel sitzt am anderen Ende auf seinem Nest. In völliger Eintracht tun wir beide unseren Job.
Den Pfeil in die Sehne meines Langbogens einnocken. Körperspannung aufbauen. Die Sehne bis zum linken Mundwinkel ziehen und zielen. Den Pfeil loslassen. Die Körperspannung lösen. Die fliegenden Pfeile machen meinen Kopf frei, und ich fühle mich nachher wohler.
Der Wettstreit mit meiner Tochter darum, wer als Erste im Jahr die Mauersegler hat pfeifen hören. Seitdem sie zu meinem Leidwesen nach Süddeutschland gezogen ist, liegt der Wettbewerbsvorteil eindeutig bei ihr!