Die Wendelsteinbahn ist gerade von der Talstation abgefahren. Die nächste fährt in einer Stunde. Was tun? Peter (53 Jahre, Vater von vier erwachsenen Kindern) und ich (53 Jahre, Mutter einer erwachsenen Tochter) gehen zum Spielplatz und setzen uns auf die Wippe. Das volle Programm: Wir wippen, schaukeln und rutschen. Das ist Glück.
Bei meinem 16jährigen Sohn wurde ein Hirntumor diagnostiziert. Doch die Kernspin-Verlaufskontrolle zeigte jetzt ein unerwartet erfreuliches Ergebnis: Er muss vorerst doch nicht operiert werden. Und er plant für die Sommerferien sogar eine Sprachreise!
Es war einer der kühlen Nachmittage, und ich beschloss, unseren Schwedenofen einmal wieder zu benutzen. Mühsam schichtete ich Holzscheite auf, knüllte Papier zusammen und versuchte mit einem Streichholz das Feuer zu entzünden. Katharina, unsere neunjährige Tochter, stand von ihren Hausaufgaben auf und stand eine ganze Weile stumm hinter mir. Dann plötzlich: Papa, du hast Glück, dass du kein Neandertaler geworden bist – du wärst erfroren!
Mein Freund und ich pendeln zwischen Berlin, München und Stuttgart. Am Wochenende sind wir mit dem Auto aus der bayerischen Hauptstadt an die Spree gefahren. Fünfeinhalb Stunden im Auto, nur wir beide und ganz viel Musik. Auf der Fahrt wechseln wir vielleicht zehn Sätze. Mehr Worte braucht es nicht.
In der Fußgängerzone wollen uns zwei Zeugen Jehovas davon überzeugen, dass die Erziehung heute keine religiösen Werte mehr vermittelt. Meine fünfjährige Enkelin nimmt der Dame den Wachtturm aus der Hand und sagt: »Schau mal Oma, das ist der Jesus, der war so ein guter Mensch, leider ist er tot.«
Erschöpft von einer Dienstreise im ICE, mit einer drei Wochen alten Ausgabe der ZEIT. Darin steht, was das Leben meiner ehemaligen Klassenkameradin Andrea reicher macht. Mein Herz pocht. Die ferne Heimat ist auf einmal ganz nah. Uf Wieder luege nach Wetzikon!
In der Kinderarztpraxis: Ängstlich, aber deutlich erkältet, schaut mich ein dreijähriges Mädchen an. Ich untersuche Hals, Zunge und die Ohren. Als ich den Trichter aus den Ohren nehme, strahlt sie mich an: »Jetzt ist der Schnupfen weg!«
Er ist Professor, Vorsitzender einer wissenschaftlichen Gesellschaft. Und wenn er Zeit hat, zieht er seinen abgeschabten Lodenmantel und die verbeulten Cordhosen an und geht mit Butterbroten und Trinkflasche los zum Wandern. Abends fährt er mit der Bahn zurück. Als unterwegs der Schaffner kommt, sieht er den Mann mit den alten Klamotten in allen Taschen nach Geld kramen. »Ach lass man stecken, Opa«, sagt er und geht weiter.