Den Abend mit dem Freund verbringen – dank Internet. Für über sieben Stunden die 2000 Kilometer Distanz zwischen Nordschweden und Thüringen überwinden, den Alltag teilen, gemeinsam schweigen, Pläne schmieden und bei alldem die Zeit wie im Fluge vergehen lassen. Bald schon werden solche Abende wieder Alltag sein – ohne Internet. In Schweden.
Von meinem Balkon aus alle Besonderheiten meines Gartens zu sehen: die weißen apanischen Anemonen, die Rosen, die Farne, den Eisenhut. Und unter gigantischen Blättern schwellen die Kürbisse, die demnächst geerntet und im Keller gelagert werden, bis ich sie zu köstlichen Gerichten verarbeite. Etwa Kürbis-Lamm-Topf: 500 Gramm Lammschulter, einige Zweige Rosmarin, drei Knoblauchzehen …
Morgens nach einer Regennacht in den Garten zu treten, die Sonne zu spüren, wie sie die Tautropfen in Nebelschwaden verwandelt, den intensiven Duft der Pflanzen wahrzunehmen, darunter, den leicht modrigen Geruch des Laubes, der in seiner Würzigkeit den Herbst ankündigt…
Christian, der eines Tages in der Rosenberg Klinik, einer Reha-Einrichtung für seelische Gesundheit, den Raum betrat, wir uns kurz ansahen, und die Chance ergriffen, daraus eine Freundschaft entstehen zu lassen.Vor ein paar Tagen ist er wieder nach Berlin zurück gefahren und hinterläßt eine große Lücke. Danke, dass ich Dich kennen lernen durfte, die Gespräche und Unternehmungen mit Dir haben mein Leben bereichert!!
Bei aller Trauer über seinen Tod hat mir Steve Jobs neuen Mut gegeben. Ahnen wir eigentlich schon, in welchem Ausmaß er die Welt veränderte? Ich hörte seine Rede in Stanford. Eine der beeindruckendsten, die ich je hörte. Seine Aufforderung das zu suchen, was du liebst. Und seine Zuversicht, dass die Zusammenhänge beizeiten schlüssig werden. Ein großes Vorbild für mich!
Jeden Tag sehe ich, abends beim Heimkommen, jetzt mehr Kastanien auf der Straße liegen. Eine hebe ich auf, sie glänzt schüchtern aus ihrer grünen Hülle hervor. Ich schenke sie – zusammen mit einem Blumenstrauß – meiner Geliebten, zu der ich in diesem Sommer gezogen bin. Sie lächelt: »Schön, dass du daheim bist.« Und das bin ich. Nach Jahren der Weltreise, Einsamkeit und Trauer: zu Hause!
Der ältere Herr im Rollstuhl, draußen vor dem Seniorenwohnheim. Wenn ich mit meinen Klassen auf dem Weg zum Sportplatz bin, winkt er uns immer zu und ruft: »Viel Spaß beim Sport!« Wir winken gern zurück und vermissen ihn schon, wenn er einmal nicht da ist!