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Was mein Leben reicher macht

So viele Menschen äußern zurzeit ihre Trauer und ihr Entsetzen über das Leid der Menschen in Japan. Es stimmt nicht, dass wir gar nichts für die Zukunft lernen. Alle Ge­spräche darüber bereichern mich, nutzlos ist keines.
Ingrid Schormann, Rheinbach

 

Was mein Leben reicher macht

Meine Lieblingskollegin Daniela. Die siebzehn Kinder im Hort sind super und großartig. Aber es wäre nur das halbe Glück, wenn ich es nicht mit Daniela teilen könnte. Ich freue mich jeden Tag auf meine Arbeit mit »unseren« Kindern.

Max Mustermann, Frankfurt*

*Auf Wunsch des Verfassers geändert

 

Was mein Leben reicher macht

Männerskiausflug nach Südtirol. Ein Freund, meine beiden erwach­senen Söhne und ich. In einem kleinen Hotel empfängt uns der Seniorchef (er ist 86) und sagt: »Do host aber zwoa fesche Burschn.« Mir wird warm ums Herz.

Manfred Römer, Eislingen

 

Was mein Leben reicher macht

An einem sonnigen Vorfrühlings­morgen zu unserer Schulbaustelle zu fahren und zu sehen, wie das neue Gebäude durch die Ideen und Hände vieler engagierter Menschen an Form gewinnt.

Beatrice Mainz, Taunusstein

 

Was mein Leben reicher macht

Meine 81­jährige Oma anrufen und hören, was für tolle Ketten sie wieder gefädelt hat, obwohl sie sich bei einem Sturz beide Handgelen­ke gebrochen hat. Sie fragt mich, ob ich ihr online vielleicht noch dicke weiße Perlen für ein Armband mit passender Kette bestellen kann. Hoffentlich noch 100 000 Mal!
Corinna Michel, Marburg

 

Was mein Leben reicher macht

Westfalenstadion. Vor dem Spiel sammeln die Pfandsammler wieder Flaschen und Dosen ein. Wir ha­ben seit Jahren unseren Stamm­sammler Micha. Flaschen abgelie­fert, kurzes Gespräch über das Spiel. Dann wühlt er in seinem Wagen. Es gibt eine volle Flasche Bier für jeden von uns. Ein Ge­schenk, das von Herzen kommt.
Jonas Hagedorn, Dortmund

 

Was mein Leben reicher macht

Eine Szene, die ich als Aushilfe auf dem Wochenmarkt erlebt habe: Eine alte Frau kauft ein Pfund Kar­toffeln, und ich frage wie üblich: »Haben Sie sonst noch einen Wunsch?« Da strahlt die alte Dame mich an und sagt begeistert: »Ja, noch viele! Ich hoffe, Sie auch.«

Jenny Sturm, Stuttgart

 

Was mein Leben reicher macht

Ich komme von der Arbeit nach Hause und höre Gitarrenklänge. Meine beiden Söhne haben Se­mesterferien, sind zu Hause, spielen Take Five von Dave Brubeck, der eine den Rhythmus, der andere die Melodie. Ich setze mich zu ihnen, lasse mich von dem Drive der Mu­sik mitreißen und denke daran, wie ich meinen Söhnen vor einigen Jahren die ersten Akkorde beige­bracht habe. Und jetzt haben mich beide bei Weitem überflügelt.

Klaus Rindermann, Duisburg