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Morgengruß

Heute Morgen: Aufbruch zur Arbeit eine Stunde eher als sonst. Überhaupt nicht meine Zeit. Total müde. Beim Überqueren der Straße: Blick nach links, der Himmel leuchtet orange. An der nächsten Kreuzung entdecke ich genau über dem Haus auf der anderen Straßenseite einen wunderschönen Regenbogen. So schlecht kann der Tag gar nicht werden!

Cordula Galla, Essen

 

Laufen am Eiffelturm

Ein Oktoberwochenende in Paris, um gemeinsam mit Läuferinnen und Läufern meines Lauftreffs bei sommerlichen Temperaturen an den 20 km de Paris teilzunehmen. Start und Ziel direkt am Eiffelturm. Da verschmerzt man sogar den Klassiker: Diebstahl des Portemonnaies in der Metro.

Fred Gieschen, Wilstedt, Niedersachsen

 

Harry in der Herbstsonne

Draußen ist es kalt. Ich sitze in unserem alten Ohrensessel im warmen Wohnzimmer, die Füße an der Heizung und lese zum 3. Mal Harry Potter and the Deathly Hallows. Durch das Fenster lächelt mir die Herbstsonne zu und wärmt mein Herz.

Christin Becht, Ober-Ramstadt

 

Regine Hildebrandts Zungenschlag

Mit Katrin Finkes und Rainer Karchniwys Buch über das Leben von Regine Hildebrandt waren alle Erinnerungen an diese wunderbare ostdeutsche Politikerin wieder da. Und an die neunziger Jahre, wenn sie im Fernsehen auftrat, kämpferisch, ehrlich, mit Berliner Zungenschlag, um leidenschaft­lich gegen Ungerechtigkeit und für die Schwächeren zu streiten. Man spürte: Ihr Herz gehörte den Menschen, für die sie sich einsetzte. Kurz nach dem 20. Jahrestag der deutschen Einheit frage ich mich: „Wo gibt es noch solche unverbogenen Menschen in der Politik?

Bärbel Schlenz, Kiel
Das Buch „Erzähl mir doch nich, dasset nich jeht!“ ist im Aufbau-Verlag erschienen

 

Was mein Leben reicher macht

im Strandcafé Binz ganz unverhofft von einem fremden Ehepaar zu gebratenem Zanderfilet und Scampetti e Ratatouille eingeladen zu werden, und sich noch Tage danach über diese Großzügigkeit zu freuen.

Friederike Steiner, Rendsburg

 

Kitzeln unterm Fuß

Bei Gelegenheit, also wenn ich allein zu Hause bin, schlurfe ich schwer und absichtlich über unseren harten Ziegenhaarteppich. Barfuß! Das hat meine Frau streng verboten. Aber es kitzelt so angenehm und macht ein super Surrgeräusch.

Matthias Gottschalk, Leverkusen

 

Ein Tag wie ein Geschenk

Nach einer Wanderung an einem wunderschönen, sonnigen Spätsommertag im Harz von Thale nach Treseburg durch das Bodetal, sang uns unsere langjährige Freundin den folgenden kleinen Pilgertext vor:
„Wechselnde Pfade, Schatten und Licht, alles ist Gnade, fürchte dich nicht!“

Ein Tag wie ein Geschenk!
Frauke und Dieter Hermanns, Hänigsen

 

Wiedersehen mit der Schwester

Ein Schwesterntreffen hat mein Leben reicher gemacht. Wir sind uns nach 22 Jahren wiederbegegnet, nach einem halben Leben also. Sofort entspann sich ein reger Austausch über unser beider Lebensläufe; aufmerksam und warmherzig nahmen wir Anteil aneinander. Biografisch betrachtet, verbindet uns nur ein gemeinsamer Vater, leider aber kaum gemeinsame Vergangenheit. Und doch gibt es sie, die gefühlte Verwandtschaft und unmittelbare Vertrautheit.

Tanja May, Bonn

 

Gruß von Nils Holgersson

1986: Ein Dorf in Bayern. Ich sit­ze mit meinen beiden kleinen Söhnen auf dem Fußboden. Sie freuen sich auf ihre 15 Minuten Fernsehzeit. Wir schauen Nils Holgersson zu, wie er mit den Wildgänsen fliegt, lacht und frei ist. Wir lachen mit, fühlen uns frei. 2010: Eine Kleinstadt im Norden, nahe der Ostsee. Seit vielen Jahren wohnen wir schon da. Meine Söhne sind inzwischen erwachsen, leben in München und Salzburg. Ich sitze im Garten, höre über mir das Geschnat­ter der Wildgänse, schaue zum Himmel, denke lächelnd: „Nils Holgersson!“

Helga Kern, Bad Oldesloe