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Was mein Leben reicher macht

Das eingewickelte Butterstückchen, das mir mein türkischer Sitznachbar im Flugzeug in meine noch geöffnete Handtasche wirft, nachdem ich mir vom Lunch-Tablett etwas für zu Hause eingesteckt habe.

Ina Seeberg, Essen

 

Was mein Leben reicher macht

Es regnet wieder. Ich spanne den alten Knirps meiner Mutter auf. Sofort entfaltet sich der Duft des Parfums, das sie immer benutzt hat. Ich rieche es noch minutenlang. Meine Mutter ist vor fast elf Jahren gestorben.

Manfred Dahl, Hamburg

 

Was mein Leben reicher macht

Nach einer schweren Wochenbettdepression und langem Klinikaufenthalt mit meiner acht Wochen alten Tochter wieder zu Hause bei meinem Mann zu sein. Endlich kann ich mich freuen: Das Leben hat mich wieder!

Katharina Wetzel, Pfullendorf, Baden-Württemberg

 

Was mein Leben reicher macht

Kürzlich Marinus, 3, zu mir: »Papa, wann gibt’s eigentlich wieder Eis?« Ich darauf: »Morgen, da ist Sonntag.« Eine Stunde später wieder Marinus: »Du, Papa, ist jetzt schon morgen?«

Johannes Mehringer, Kreuth, Oberbayern

 

Was mein Leben reicher macht

Fünf Kraniche überm Garten. Im Keilflug ziehen sie in Richtung renaturierte Moorflächen, zeigen das lebensreiche Frühjahr an und beenden meinen Winterschlaf.

Fred Frenzel, Immenstedt, Dithmarschen

 

Was mein Leben reicher macht

Fünf Kraniche überm Garten. Im Keilflug ziehen sie in Richtung renaturierte Moorflächen, zeigen das lebensreiche Frühjahr an und beenden meinen Winterschlaf.

Fred Frenzel, Immenstedt, Dithmarschen

 

Was mein Leben reicher macht

Während meines Aufenthalts in Montpellier ist mein Freund jeden Morgen mit mir aufgestanden, um mir einen Tee zu kochen und mich, ob bei Sonnenschein oder Regen, auf dem Weg zur Grundschule zu begleiten, in der ich ein Praktikum absolvierte. Dabei hätte er liegen bleiben und ausschlafen können! Dafür liebe ich ihn, unter anderem.

Stella Deobald, Landau in der Pfalz

 

Was mein Leben reicher macht

Die Kontakte unserer Seniorengruppe zur Kita in unserer Gemeinde. Beim ersten Besuch sollen die Kinder uns durch die Räume führen. Die Leiterin fordert sie auf: »Jedes Kind sucht sich jetzt eine Oma oder einen Opa und zeigt unsere Kita!« Ein kleiner Junge strahlt mich an, seine kleine, warme Hand schiebt sich in meine. »Komm«, sagt er und zieht mich mit sich. Er heißt Max.

Helene Trapp, Osnabrück

 

Was mein Leben reicher macht

Mein Bett! 19 Jahre lang lag meine Matratze auf dem Boden. Nachdem mein Vater (70 Jahre, Ingenieur, kein Tischler) neulich eine Nacht darauf geschlafen und offenbar Mühe beim Aufstehen gehabt hatte, erreichte mich im Afrikaurlaub eine SMS mit der Frage nach den Wunschmaßen für ein Bett.

Zum vierzigsten Geburtstag bekam ich per E-Mail eine Zeichnung mit den Worten: »in 3-D und in Farbe, noch nicht zum Anfassen«. Inzwischen haben wir gemeinsam die Einzelteile des von ihm gebauten Bettes hochgeschleppt, und er hat geduldig alles zusammengebaut. Komforthöhe!

Martina Hübner, Gera