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Was mein Leben reicher macht

Meine Freundin verbrachte Weihnachten bisher entweder bei ihrem Sohn oder bei ihrer Nichte. In diesem Jahr klappte es nicht mit den Absprachen. »Dann laden wir Ursel zu uns ein«, entschied meine Frau, und so feierten wir den Heiligen Abend zu dritt.

Peter Krüger, Ottersberg, Niedersachsen

 

Was mein Leben reicher macht

Meine Mutter, die mich adoptierte. Die mich angenommen hat, wie ich bin, und meinen Weg begleitet hat, ob er sinnig war oder nicht. Jetzt, viele Monate nachdem sie verstorben ist, spüre ich immer noch ihre Liebe in mir.

Rainer Linsen, Aachen

 

Was mein Leben reicher macht

Dreikönigstag 2014: Als Notarztteam haben wir gerade ein Haus verlassen, in dem – völlig unerwartet – eine Frau mittleren Alters verstarb. Beim Wegfahren kommt ein Sternsingerjunge zu unserem Fahrzeug und reicht mir strahlend einen Handzettel mit dem Sternsingermotto »Segen bringen – Segen sein«. Wir bleiben dran – auch wenn wir manchmal zu spät kommen.

Joachim Funk, Saarlouis

 

Was mein Leben reicher macht

Die Weisheit meines fünfjährigen Enkels: Nach dem Essen bleiben wir noch eine Weile still am Tisch sitzen, während die anderen Familienmitglieder sich in der Küche nützlich machen. Da meint er nachdenklich: »Wenn man nichts zu tun hat, vergeht die Zeit ganz langsam.«
Welche Erkenntnis!

Dagmar Hentschel, Mönchengladbach

 

Was mein Leben reicher macht

Wenn meine Katze – trotz der bekannten Eigenwilligkeit – auf mein Rufen hin zu mir kommt, aber etwa fünf Meter vor dem Ziel ihre Schritte verlangsamt, so als ob sie mir sagen wollte: »Es soll ja nicht so aussehen, als ob ich dir gehorchen würde!«

Traute Range, Westerstede, Niedersachsen

 

Was mein Leben reicher macht

Gestern machte es flöpp, und mein Jeansrock rutschte über die schmaler gewordenen Hüften zu Boden. Endlich wirkt das Sportprogramm, und ich beginne mich in meinem Körper wieder wohlzufühlen. Und es hat flöpp gemacht, herrlich!

Maike Linne, Göttingen

 

Was mein Leben reicher macht

Gelegentlich fotografiere ich. Schon lange wünschte sich meine Mutter daher einen selbst gemachten Kalender unserer mittelsächsischen Heimat von mir. Heimat? Die Region, mit der ich bereits eine gewisse Tristesse verband, bevor ich sie vor einiger Zeit verließ. Einen ganzen Tag verwendete ich darauf, die in meinen Augen eher unspektakulären Fotos herauszusuchen, sie digital etwas nachzubearbeiten, sie zu Kalenderblättern zusammenzustellen und den Druckauftrag abzuschicken. Als der Kalender dann eintraf, war ich total überrascht: Wie schön unsere Heimat doch ist!

Martin Gronau, Wien