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Was mein Leben reicher macht

Auf dem Weihnachtsmarkt erhalte ich per Telefon die Zusage zu meinem ersten (Traum-)Job. Meine Freunde jubeln so laut, dass sich die umstehenden Personen irritiert zu uns umdrehen. Schade, dass ich diese Freunde nun bald hier zurücklassen muss – aber mit vielen wunderbaren Erinnerungen im Gepäck.

Katharina Weber, Göttingen

 

Was mein Leben reicher macht

Nach zwei anstrengenden Tagen in den Tempelanlagen von Angkor Wat im Hotel anzukommen und allein im beleuchteten Swimmingpool unter dem tropischen Nachthimmel seine Bahnen zu ziehen.

Markus Friedrich, Zeuzleben, Bayern, zzt. Siem Reap, Kambodscha

 

Was mein Leben reicher macht

Ich bin zu Besuch bei lieben Freunden. Am Morgen des dritten Advents gesellt sich die Tochter meiner Freundin zu uns. »Mama«, fragt sie, »woher weiß eigentlich das Christkind immer, was ich mir so wünsche?« Meine Freundin findet, dass es nun an der Zeit sei, ihrer zehnjährigen Tochter die Wahrheit über das Christkind zu sagen – verbunden mit der Bitte, der kleinen Schwester nichts davon zu verraten. Die Zehnjährige hört zu. Und fragt nach ein paar Minuten: »Mama, weiß eigentlich Papa das schon mit dem Christkind?«

Agnes Streber, Gröbenzell, Oberbayern

 

Was mein Leben reicher macht

An einem regnerischen Sonntagvormittag den vollen Zeitungskorb auskippen, alles, was man unbedingt noch lesen wollte, auf einen großen Stapel packen und in die Papiertonne werfen. Luft holen und Zeit haben für Neues.

Ina Seeberg, Essen

 

Was mein Leben reicher macht

Fahrt mit der S-Bahn von Heidelberg nach Stuttgart. Ein Großvater liest seiner etwa zweijährigen Enkelin Bilderbücher vor. Die Kleine bekommt nicht genug. »Eines habe ich noch«, sagt der Opa, »es geht um den kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat.« »Kacka«, sagt die Kleine begeistert. Opa fängt an zu lesen.
Die junge Frau neben mir lässt ihre Zeitung sinken, ein gestandener Mittvierziger gegenüber schmunzelt, und je länger die Suche des kleinen Maulwurfs nach dem Übeltäter dauert, umso stiller wird es in dem relativ voll besetzten Abteil des Regionalzuges. Der Großvater bekommt nicht mit, dass er nicht nur seine Enkelin, sondern ein ganzes Zugabteil über das »Kacka« verschiedener Tiere aufklärt. Für einen Moment sind wir alle Kinder.

Ursula Nuber, Ladenburg bei Heidelberg

 

Was mein Leben reicher macht

Peter, der den Rat meiner Ä rzte ignoriert und mir den schönsten, größten und schokoladigsten Adventskalender schenkt, den er finden konnte.

Isabelle Spegel, Böblingen

 

Was mein Leben reicher macht

Die bunten Blätter des wilden Weins an unserem Haus fallen in Mengen. Und beim Fegen unter dem Küchenfenster fand ich meine seit Juni vermisste Geldbörse – leicht schimmelig, aber gefüllt! (Da ich meine Einkäufe immer direkt aus dem Fahrradkorb auf die Fensterbank packe, muss die Börse hinter den Weinstock gefallen sein.)

Gudrun Keller, Höchst im Odenwald

 

Was mein Leben reicher macht

Beim missmutigsten aller Berliner Verkäufer immer wieder die prächtigsten Blumensträuße der Stadt kaufen und innerlich grinsen, wenn die Miene des Mannes wieder den perfekten Kontrast zu seinen schönen Blumen bildet.

Jenny Sturm, Berlin