Ich hatte meine Oma darum gebeten, auf mich zu warten, wenn sie merkt, dass es zu Ende geht. Als es so weit war, bin ich zu ihr gekommen, zwei Stunden später tat sie, wach und im Bewusstsein, dass ihre geliebte Sippe bei ihr ist, den letzten Atemzug. Dass wir in ihren letzten Stunden für sie da sein konnten, wird mein Leben für immer reicher machen.
Als Lehrerin im Ruhestand habe ich nach 55 Jahren Pause wieder begonnen, Klavierunterricht zu nehmen, und kann es zur Nachahmung nur empfehlen: Super-Gehirnjogging + Lebensfreude pur!
66 Jahre alt werden dürfen hier in meiner Wahlheimat mitten im Meer. Und dies feiern mit Kind und Kindeskindern, Freunden und dem späten, großen Glück an meiner Seite.
Lilo Tadday, Helgoland
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Eine ganze Urlaubswoche arbeite ich hart an meiner Dissertation, sogar den Sonntag opfere ich, um endlich voranzukommen. Ich verarbeite Forschungsergebnisse aus der Lehrerbildung, unter anderem zu Lehrerenthusiasmus. Und da lese ich am Ende dieser Woche hier den Beitrag von Rainer Weikert, Lehrer in Iggelheim. Er schreibt von der Vorfreude auf das neue Schuljahr und dem Glück, Lehrer zu sein. Mir war gar nicht bewusst, dass auch Lehrer dieses Kribbeln im Bauch zu Beginn des Schuljahres kennen, das ich als Kind empfand. Ich bin sehr gerührt: Alle graue Theorie wird plötzlich so lebendig!
Sommerferien. An einem Montagnachmittag auf der Winklmoosalm. Mit Mann und Enkelin. Sonst niemand. In Liegestühlen auf einer Wiese. Nur frei laufende Kühe um uns. Wälder und Gebirge vor uns. Eine freundliche junge Frau serviert uns: Wasser. Glückes genug. Und auf 1.200 Metern Höhe tut nichts mehr weh. Es ist genau die Höhe, auf der ich in Böhmen geboren worden bin.
Ein Blick hinauf in den Himmel und zu wissen, dass da oben der beste Schutzengel für unseren dreiwöchigen Sohn Theodor ist, den er sich wünschen kann – sein vor anderthalb Jahren verstorbener Opa.