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Was mein Leben reicher macht

Am Morgen mit der Schwebebahn zu meinem alten, neuen Arbeitsplatz zu schweben. Nach 18 Monaten als BuFDi in der Kinderbibliothek hatte ich das unerwartete Glück, dort als Bibliothekarin arbeiten zu können – und das mit 58 Jahren.

Anke Wirths, Wuppertal

 

Was mein Leben reicher macht

Ich bin gerade umgezogen. Und Lucy, die hiesige WG-Katze, hat mein Zimmer sogleich zum Lieblingsort erkoren. Eng angeschmiegt schläft sie jeden Abend mit mir ein und hinterlässt mir morgens ein Dutzend rot-weiße Haarknäuel auf schwarzer Garnitur. Es muss Liebe sein!

Elisabeth Schindler, Marburg

 

Was mein Leben reicher macht

Mein Schachcomputer, der unlängst gegen mich aufgeben musste, obgleich ich das drohende Matt kaum hätte verhindern können. Den tragischen Schwächetod der Batterien im Gehäuseinnern erlaube ich mir grinsend zu verschweigen.

Dirk Honig, Flensburg

 

Was mein Leben reicher macht

Die Familie sitzt an Opas Geburtstagstafel. Er erzählt von einem intoleranten Mitmenschen, über den er sich geärgert hat. Mein Mann kommentiert das mit den Worten: »Nee, nee, die Welt ist schlecht!« Unsere siebenjährige Tochter, die in ihrem kurzen Leben bereits zwei Chemotherapien und eine Knochenmarktransplantation über sich hat ergehen lassen müssen, ruft empört: »Papa, das Leben ist schön!«

Manuela Jaeger-Riehm, Neuss

 

Was mein Leben reicher macht

Stuttgart, Schlossgarten. Unterwegs zur Arbeit, den Kopf voller Gedanken zur Teamsitzung. Da sehe ich ein Rentnerpaar, mit Proviant, das hier im sonnigen Park frühstücken will. Plötzlich sind alle Gedanken an die Arbeit verflogen. Ich merke, wie schön man den Tag beginnen kann, und hoffe, dass auch ich in knapp 40 Jahren dazu in der Lage sein werde!

Christoph Rieleder, Reutlingen

 

Was mein Leben reicher macht

Ich bin Verkäuferin in einer Bäckerei, nicht nur, um Geld zu verdienen, sondern auch aus Leidenschaft für frische Backwaren. Leider müssen wir, die wir an sechs Tagen in der Woche schon um 6.30 Uhr bester Laune frische Brötchen verkaufen, uns morgens auch öfter einige Unverschämtheiten anhören. Schön ist da, wenn ein älterer Herr am Sonntag immer sagt: »Danke, dass Sie auch heute für uns alle aufgestanden sind.« Auch wenn manche darüber voller Unverständnis den Kopf schütteln – wir freuen uns!

Charlotte Weiler, Köln