Nach der Rückkehr aus dem Urlaub eine Mail mit dem Betreff »Holiday Time« von einem Flüchtling aus Gambia in meinem Posteingang vorzufinden. »Hello«, schreibt er. »Missed you, hope you doing good and enjoying your holiday.« Immer wieder mal hat er mich, einen seiner Helfer, schon versetzt, aber er wird es schaffen, sich in unserer Gesellschaft einzufinden, davon bin ich überzeugt. Und ich werde ihm weiter dabei helfen.
Das zwitschernde Geräusch der Erstklässler, die im schönsten Morgensonnenschein das Umfeld der Neumarktschule nebenan erkunden und paarweise über die Straße hüpfen.
Die syrische Familie, der meine Frau ehrenamtlich Deutsch beibringt. Und das Strahlen meiner Frau, als wir erfuhren, dass die Abschiebung dieser Familie, die wegen der Ablehnung ihres Asylantrags laut Dublin-Abkommen drohte (sie waren über Spanien eingereist), nun ausgesetzt ist.
Christoph Misera, Neustadt am Rübenberge, Niedersachsen
Ich arbeite in einem Kindergarten, und wir bekamen einen neuen Jungen in unsere Gruppe, der nur Arabisch sprach und vor der Einschulung noch möglichst viel Deutsch lernen sollte. Wir freuten uns sehr, als sich eine Freundschaft zwischen ihm und einem anderen Jungen in der Gruppe entwickelte. Dann nach einigen Wochen die große Überraschung: Die beiden unterhielten sich angeregt beim Spielen – aber auf Arabisch. Hier hat ein Kind vom anderen gelernt, nur nicht ganz so, wie wir Erwachsenen uns das vorstellten. (Inzwischen profitieren übrigens beide Jungs von dieser Freundschaft – und nicht nur sprachlich.)
Stewardess, Saftschubse, Flugbegleiterin – nichts beschreibt das Berufsbild dieser Damen meiner Meinung nach so treffend wie die Wortschöpfung meiner kleinen Enkeltochter: Flugplatzerin.
Wenn im Radio Far Far Away von Slade läuft. Dann denke ich daran, wie meine drei Geschwister und ich mit meinem viel zu früh verstorbenen Papa zu diesem Lied getanzt und gesungen haben. Und anders, als der Titel vermuten lässt, ist mein Papa in diesem Moment ganz, ganz nahe.
Die letzten Wochen Elternzeit mit meinen Kindern. Nachmittags radle ich mit den beiden im Anhänger an den See, ins Freibad oder an die Saale und bringe sie – mit Sand paniert und mit braunen Schokoladeneismündern – abends wieder nach Hause. Wenn sie schlafen, trinke ich auf dem Balkon noch ein Glas Wein mit dem Liebsten. Was kann es Schöneres geben?
Diese sprachgewaltige SMS meiner Schwester Bärbel: »Bon anniversaire, mon cher frère, Akku leer, bis bald, dr Bär!« Und natürlich mein neues Cello! Dank an die Familie!
Die Vorfreude auf das nächste Schuljahr. Neue Schüler, neue Lehrer, neue Bücher. Schulhofgetümmel. Gespannte Gesichter. Der Duft des langen Sommers, die Ahnung eines reichen Herbstes. Wie wird der Stundenplan? Welches Glück, Lehrer zu sein, fast ein Vierteljahrhundert schon!