Am Morgen unserer Eisernen Hochzeit (65 Jahre!) nehme ich meine Frau in den Arm und sage: »Dass ich es mit dir alter Hexe so lange ausgehalten habe…« Sie gibt zurück: »Und ich mit dir bösem Teufel!« Fest umschlungen lachen wir, bis uns die Tränen kommen.
Mein Nachbar Eckhart, der noch am Freitagabend einen Zugang auf seinem Router für mich einrichtet. Meiner hat den Geist aufgegeben, und ich soll nicht das ganze Wochenende offline sein. Ein echtes Netzwerk hier im Haus!
Meine beste Freundin, die sich nachmittags für mich in die Küche stellt und mir an stressigen Tagen das Abendessen im Büro vorbeibringt, bevor sie sich selbst mit ihrer Geige in den Orchestergraben setzt.
Ich seh in meinem Seitenspiegel / die Hundeschnauze, windgezaust. / Der Kopf sagt wohl: Du musst ihn striegeln! / Das Herz kriegt einen Glücksschluckauf.
Vor ein paar Monaten sind wir in die Schweiz gezogen. Die Umstellung fiel meinen Töchtern nicht leicht: Das Schulsystem ist ganz anders als in Hamburg. Auf dem Heimweg in der S-Bahn frage ich meinen Mann am Handy, ob zu Hause alles in Ordnung sei. Seine Antwort lässt mich laut ausrufen: »Was!?« Die Mitreisenden schrecken zusammen. »Eine 5 in Mathe!«, erkläre ich. In der Schweiz ist das die zweitbeste Note. Darauf ein mehrstimmiges »Oh!«, Applaus, beifälliges Nicken. Und beim Aussteigen sagt eine Frau: »Herzliche Gratulation nach Hause.« Ich mag die Schweizer.