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Was mein Leben reicher macht

Frühmorgens im großen Bett. Die kurze Zeit zwischen Traum und Wirklichkeit. Ich merke, dass ich irgendetwas berühre, und weiß doch noch nicht, was es ist. Die Haut meiner Frau? Oder eines der Kinder, die über Nacht zu uns rübergekommen sind? Wundervolle Situation!

Volker Knöll, Köln

 

Was mein Leben reicher macht

Wenn unsere Enkel mit der gleichen Begeisterung auf meinem und meines Mannes Rollstuhl mitfahren, wie vor 40 Jahren bereits ihre Väter, unsere beiden Söhne.

Elfriede Bochtler, Staig

 

Die Kritzelei der Woche

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Bei der Tagung »Sichere, Gesunde Hochschule« ging es um die Lernwelten der Zukunft – eigentlich ein spannendes Thema. Leider hat sich zwischen den Extrempositionen »Lernen per Kabel direkt ins Hirn« und »Lehrer vorne, alle anderen hören zu« einfach nichts bewegt – was sich denn auch in meiner Kritzelei niederschlug…

Arne Pleyer, Würzburg

 

Was mein Leben reicher macht

Morgens im Wald joggen. Die Sonne bricht durch die Bäume und berührt einen Moosteppich, der sofort in hellem Grün erstrahlt. Es wirkt wie in einem Zauberwald.

Sabine Weber, Speyer

 

Was mein Leben reicher macht

Meine Großmutter hat mir ihre geliebte Mandoline vererbt. Ich übe abends vor dem Zubettgehen, und es klappt immer besser. Und manchmal fallen mir dabei weit zurückliegende Begegnungen mit Oma ein…

Gerald Matuschek, Bonn

 

Herzig

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Diese Regenpfütze entdeckte unsere Tochter beim Sonntagsspaziergang.

Michael Paulus, Zweibrücken

 

Karacho: Mein Wort-Schatz

Bei einem unserer Spaziergänge kamen uns auf einem leicht abfallenden Waldweg drei Jugendliche auf Fahrrädern entgegen. Johlend, ausgelassen und mit Karacho sausten sie zwischen den Bäumen durch. Karacho, das war damals in den Fünfzigern auch unser Lieblingswort. Alles, was wir anstellten, ob halsbrecherische Schlittenabfahrten, Schussfahrten im Fahrradpulk oder die Mutsprünge von der Felsenklippe in den kühlenden Edersee – alles musste mit Schwung und Tempo geschehen. Lädierte Knie, eine blutende Nase oder ein gebrochenes Schlüsselbein, nichts konnte uns stoppen… Hauptsache, Karacho.

Henning H. Drescher, Bad Arolsen, Hessen

 

Ein Loblied bei Regen zu singen

(nach Matthias Claudius, »Ein Lied hinterm Ofen zu singen«)

Der Postmann ist ein rechter Mann,
kernfest und auf die Dauer.
Kommt mit der Post stets pünktlich an,
und niemals ist er sauer.

Wenn’s draußen frieret Stein und Bein
und schüttet wie aus Kübeln,
er steckt das alles lässig ein –
wem soll er’s auch verübeln?

Und nach getaner Arbeit still
geht er um zwei, drei Ecken,
setzt sich in einen Hähnchen-Grill
und lässt sich’s trefflich schmecken.

Und dräut der Winter noch so sehr,
der Postmann bleibt bei Laune,
trägt munter seine Fracht umher –
und ich, ihr Leut’, ich staune!

Hier kämen zwar noch ein,
zwei Strophen, doch lass ich’s Dichten gerne sein.
Mach’s mir behaglich hinterm Ofen,
derweil der Postmann frönt dem Hühnerbein.

Lothar Rehfeldt, Lübeck