Lesezeichen
 

Klütenpeddler: Mein Wort-Schatz

Auch in einem Matschwinter wie diesem stapfe ich als olle Norddeutsche durch Wiesen, Wald und Treckerspuren. Dazu muss ich aber meine Klütenpeddler anziehen – und am Ende halbstundenlang das Sohlenprofil mit Zweiglein frei kratzen!

Katja Langenbach, Göttingen

 

didis fisch

(nach Ernst Jandl, »ottos mops«)

didis fisch irrt
didi: links fisch links
didis fisch schwimmt
links didi: hihi

didi sitzt
didi schwitzt
didi singt
didi: fisch fisch

didi gibt
didi: hin fisch hin
didis fisch nimmt
didis fisch frisst
didis fisch pisst
didi: igittigitt

Larissa Landahl, Reinbek

 

Verschlimmbessern: Mein Wort-Schatz

Das Verb verschlimmbessern gefällt mir besonders gut, weil seine beiden Bestandteile in ihrer konträren Bedeutung eine Handlung genauso plastisch darstellen, wie es Loriot mit dem Sketch Das Bild hängt schief in großartiger Weise geschafft hat.

Walter Frische, St. Pierre-St. Jean, Frankreich

 

Was mein Leben reicher macht

Mein Freund Claus war ein wunderbarer Mensch, ein einzigartiger Kollege und ein großartiger Chef. Nun ist er verstorben. Seinem Wunsch entsprechend werden nicht Blumen, sondern Spenden für ein Therapiepferd erbeten. Es soll seinen Namen tragen – damit unsere Schüler, wenn sie Probleme haben, auch weiter zu Herrn W. gehen können.

Rüdiger Hoff, Sankt Peter-Ording, Nordfriesland

 

Was mein Leben reicher macht

Dass wir uns entschlossen haben, die morgendliche Skiurlaubshektik mit unseren Kindern zu streichen. Ein Tag Chaos am Feldberg reichte, dann gaben wir das Leihmaterial zurück und stornierten den restlichen Skikurs. Jetzt konnten wir die Kinder abends spielen lassen, bis sie müde waren, und genossen die Wintertage mit Rodeln, Schwimmbad und Schneespaß – ohne Anstehen, Blechlawine, Parkplatznot…

Lucia Eckardt, Kempen

 

Zeitsprung: Nach der Revolution

Von 1958 bis 1961 war ich Koch auf Kreuzfahrtschiffen der Holland-Amerika-Linie. Der letzte Hafen unserer Fahrten von New York in die Karibik war meist Havanna, Kuba. Zum Jahreswechsel 1958/59 kam es dort zur Revolution, und so landeten wir am 10. Januar 1959 in Havanna, nur zwei Tage nach dem Einzug von Fidel Castro. Er hatte sein Quartier im Havanna-Hilton-Hotel, und ich wollte mir das einmal anschauen. Vor dem Hotel standen seine »Bewacher«. Ich durfte sie nicht nur fotografieren, sondern ich sollte mich zu ihnen stellen, und sie drückten mir sogar eine Waffe in die Hand. Nach mehr als 50 Jahren war ich im vergangenen Oktober noch einmal in Havanna. Vor dem Hotel, das jetzt Habana Libre heißt und nicht mehr bewacht wird, entstand das zweite Bild.

Klaus Sperlich, Göttingen

 

Was mein Leben reicher macht

Verkehrskontrolle. Der Polizist schaut zuerst meinen 50 Jahre alten Führerschein, dann mich sehr genau an. Dann meint er: »Sie sollten sich mal einen neuen Ausweis machen lassen.« Er wendet sich ab, kehrt aber nach drei Schritten zurück und sagt: »Lassen Sie das besser bleiben, ein so schönes Bild bekommen Sie nicht wieder!«

Frank Laier, Stuttgart

 

Die Kritzelei der Woche

s76-kritzelei

Diese Kritzelei ist auf meiner Zugfahrt nach Hause nach einem wunderbar beflügelnden, aber auch etwas gefühlsmäßig verdrehten Wochenende mit Freunden entstanden.

Anna-Lena Danzer, Neutraubling