Unsere Fahrt zum Strand von Cabo Trafalgar in Andalusien endete vor drei Wochen sehr abrupt, da wir dem Kreisverkehr nicht zu folgen wagten (und die Weiterfahrt natürlich auch wegen der Sanddüne etwas schwierig gewesen wäre…)
Sommerzeit, Grillzeit, zu den Vorbereitungen zählt Baguettebrotschneiden. Meine Frau sagt plötzlich: »Gib mir doch mal bitte den Lachknust.« Da war es wieder, das Wort, das wir als Kinder benutzten, wenn wir uns mit den Geschwistern um den knusprigen Brotanschnitt stritten. Den Brummknust – das andere Ende des Laibes, meist schon ein paar Tage alt – wollte keiner mehr haben.
In meinem Büro in Holland zu sitzen und an meine Eltern zu denken, die trotz fortgeschrittenen Alters auf einem gemieteten Roller griechische Inseln unsicher machen.
Als Jugendlicher habe ich aus Neugierde einen Grapefruitkern in einen Blumentopf gesteckt. Schon bald stieß ein Keimling aus der Erde, und seitdem begleitet der immer größer werdende Baum mein leben. Ich habe es längst aufgegeben, ihn regelmäßig umzutopfen. Und jetzt, ich konnte es kaum glauben, haben sich nach vielen Jahren mehr oder weniger guter Pflege herrlich duftende Blüten zwischen den Blättern entfaltet…
In diesem Winter war ich mit drei meiner Kinder beim Schlittschuhlaufen auf dem See: Mützen, dicke Handschuhe, das volle Programm. Am Abend entdecke ich, dass aus dem Ring an meinem Finger ein Stecknadelkopfkleiner Brillant fehlt. Keine Chance, den je wiederzufinden, dachte ich. Nun, Wochen später, sehe ich zwischen Dreck und Kieselsteinchen auf der Fußmatte meines Autos ein helles Glitzern… Riesenfreude!
(nach Richard Wagner, »O du, mein holder Abendstern«)
Der Kartenwunsch verlief erneut im Sande,
der Rheingold-Preis zu hoch. uns schwante:
Der Vorverkauf – noch immer krankt
er am System, das er dem Hügel dankt.
So kommt auch der Gewerkschaftsboss aus Herne,
der kleine Schlagerstar hört die Walküre gerne,
der große Beckenbauer gönnt sich mal
statt seiner Champions League den Parsifal.
Oh Tristan, wie säh’n wir dich gern,
wenn doch auch wir mal in Bayreuth wär’n,
und hörten Elsas Liebeslied,
bevor ihr Lohengrin weiterzieht.
Doch selbst aus Siegfried wird nichts werden –
in Wagners Welt, der so verkehrten.
Mein Wort-Schatz ist Ohnmachtshappen. Meine Mutter (Jahrgang 1920) vergaß nie, entsprechende Vorräte einzustecken, wenn wir einen Familienausflug machten. In der Nachkriegszeit hatte sie selbst viele Entbehrungen erlitten und wusste, wie es sich anfühlt, vor Hunger fast in Ohnmacht zu fallen.
Später – in meiner Kindheit in den fünfziger Jahren – bestand diese Gefahr zwar nicht mehr, aber es machte meine Mutter anscheinend froh, für den Fall der Fälle etwas dabei zu haben. Schließlich gab es damals ja auch nicht so viele Möglichkeiten, unterwegs noch etwas zu kaufen.
Obwohl die Happen niemals ihren eigentlichen Zweck erfüllen mussten, verzehrt wurden sie immer, denn als Ohnmachtshappen eignen sich am besten: kleine Süßigkeiten.