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Taschenfeitel: Mein Wort-Schatz

Zur Vervollständigung Ihrer Sammlung regionaler Ausdrücke für kleine Messer hier noch ein paar aus Österreich: So ist der Begriff Taschenfeitel fürs Taschenmesser gebräuchlich. Als Zaukerl oder Fuscherl dagegen bezeichnet man Klappmesser, wie sie im oberösterreichischen Trattenbach hergestellt werden. Es handelt sich dabei um ein traditionsreiches Handwerkserzeugnis für Haus und Garten mit einem runden Griff, meist aus buntem Holz.

Susanne Moest, Wien

Weitere Begriffe für das Küchenmesser finden Sie hier.

 

Was mein Leben reicher macht

Das Teenager-Pärchen, das ich (fast) jeden Morgen zur Schule radeln sehe – er die linke Hand am Lenker, sie die rechte, und in der Mitte halten die beiden Händchen. Wenn der Tag so anfängt, denke ich mir, kann ihnen nichts wirklich Schlimmes mehr passieren…

Lars Janzen, Wistedt, Niedersachsen

 

Was mein Leben reicher macht

Sonntagnachmittag. Ich fahre mit dem Fahrrad nach Hause. Mitten auf dem Elbradweg kommt mir ein altes Pärchen entgegen, beide um die 70. Sie sitzt im Rollstuhl, er schiebt. Auf einmal bleibt er stehen und küsst seine Frau aufs Haar. Sie lächelt. Dann gehen sie weiter.

Luise Bottin, Dresden

 

Zeitsprung: Chaos… und eine Theorie

Im Physikunterricht lernt man, dass bewegliche Teilchen in einem geschlossenen System nach maximaler Entropie (Unordnung) und minimaler Enthalpie (Energie) streben (Zweiter Hauptsatz der Thermodynamik). Daran muss ich gelegentlich denken, seit es meine kleine Tochter gibt. Sie schafft es nämlich im Handumdrehen, Legosteine, Bauklötze und anderes Spielzeug großflächig im Raum zu verteilen. Den Aufräum-Modus dagegen haben wir bei ihr noch nicht gefunden, das wäre dann aber auch schon wieder Physik…

Mareike Wilms, Hötzum, Niedersachsen

 

Was mein Leben reicher macht

Meine sechsjährige Enkelin und ich bestaunen die Blumen im Garten. Wir stellen fest, dass viele einen Namen passend zum Aussehen tragen: Maiglöckchen, Tränende Herzen, Osterglocken. Auf meine Frage, wo das Vergissmeinnicht wohl seinen Namen herhaben könnte, antwortet Milena ganz selbstverständlich: »Ist doch klar, Oma, Vergiss-Mai-nicht!« Also, wir beide vergessen ihn ganz bestimmt nicht!

Beate Bohnert, Philippsburg, Baden-Württemberg

 

Wieseln: Mein Wort-Schatz

Als Italienerin, die es – zumindest ursprünglich – des Studiums wegen nach Deutschland gezogen hat, kann ich mich unglaublich an neuen Wörtern erfreuen. Und dann entdeckte der Mann, mit dem ich vor jetzt fast fünf Jahren eine wunderbare Beziehung begann und der inzwischen mein Mann geworden ist, meine Vorliebe für Gedichte.
Das Gedicht Das ästhetische Wiesel von Christian Morgenstern, (in dem ein Wiesel »um des Reimes Willen« auf einem Kiesel sitzt) führte dazu, dass wir seither durch die Stadt, die Wohnung und durchs Leben wieseln – mal mehr und mal weniger ästhetisch, aber auf jeden Fall immer erfreut.

Cristina Simonetti-Techert, Berlin

 

Was mein Leben reicher macht

Unser Bett! Nach über zehn Jahren Partnerschaft, vier gemeinsamen Kindern und einigen tausend Nächten, die wir auf Europaletten schliefen, teilen wir uns nun endlich ein wunderbares Bett.

Heidi Huckert, Landsberg, Bayern

 

Die Kritzelei der Woche

s76-schuhe

Dies sind die Eurythmieschuhe meiner 18-jährigen Tochter, die gerade Abitur an der Waldorfschule und sich dann auf den Weg ins Leben macht.
Ich weiß nicht, ob sie die Schuhe selbst bemalt hat und wenn ja, wann. Auf jeden Fall sind sie für mich Zeugnis einer besonderen, aufregenden und nicht immer leichten Zeit, ein Symbol fürs Losgehen und Loslassen.

Edna Friederike Scheibe, Hamburg

 

Was mein Leben reicher macht

Nach vielen grauen und kalten Monaten in Berlin endlich wieder abends auf der Terrasse des Sommerhäuschens in der Uckermark sitzen! Über uns der sternenübersäte Himmel, vor uns der dunkle Kiefernwald und um uns herum nur das Froschquaken und die Rohrdommelrufe vom nahen See!

Marianne Philipps-Prenzel, Berlin

 

Was mein Leben reicher macht

Auf unserem Balkon brüten Grauschnäpper. Ich sitze mit meinem Laptop an einem Ende, der Vogel sitzt am anderen Ende auf seinem Nest. In völliger Eintracht tun wir beide unseren Job.

Inge Nell, Eutin