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Was mein Leben reicher macht

Mein Mann wurde vom Brummen einer Wespe auf seinem Kopfkissen geweckt. Er breitete ein Buch über ihr aus, um sie unschädlich zu machen. Als er sie dann am Morgen ins Freie verfrachtete, musste ich lächeln: Das Buch, unter dem die Wespe die Nacht verbracht hatte, trug den Titel Die Freiheit, aufzubrechen, wohin ich will.

Carmen Oechsler, Waghäusel, Baden-Württemberg

 

Flick, Bips und Äbsch: Mein Wort-Schatz

Es wird Frühling, und eines der Wörter, die im Frühling (jedenfalls im vorderen Odenwald) so nötig gebraucht werden wie ein Jäckchen, ist: Flick. Wer sich nämlich von den hellen Sonnenstrahlen und dem fröhlichen Grün verleiten lässt, sich allzu sommerlich-luftig zu kleiden, der ist manchmal zu flick angezogen. Es ist dann oft doch frischer, als man gedacht hat, man fröstelt und holt sich einen Bips. Ach, und wenn man dann noch zu viel Maibowle genießt, ist einem am nächsten Tag möglicherweise gar nicht gut, irgendwie unwohl, man fühlt sich ganz komisch, Äbsch eben.

Michaela Tremper, Wiesbaden

 

Zubiss: Mein Wort-Schatz

Nach einem Einkauf im hiesigen Eine-Welt-Laden bot mir die Verkäuferin einen Espresso an. Als sie ihn mir an einem Stehtisch servierte, wies sie mich noch auf den dort bereitstehenden Zubiss hin. Den Ausdruck, so erklärte sie mir, als ich ein fragendes Gesicht machte, habe sie von ihrem Großvater übernommen. Es handelte sich um Gebäck.

Otto Potenberg, Weilheim, Bayern

 

Was mein Leben reicher macht

Die Baustelle vor unserem Haus! Drei Wochen lang ist die Straße für den Verkehr gesperrt: Statt dröhnender Geländewagen, knatternder Mofas und rumpelnder Lkw höre ich nur das zarte Piepsen der Vögel.

Kerstin Terrenoire, Ludwigshafen

 

Missverständnis

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Hier beginnt nicht etwa die Vatertagstour. Das Verkehrsschild sorgt vielmehr dafür, dass alle Fahrzeuge an dieser Stelle kehrtmachen müssen und nur der Schulbus vorfahren darf. Gesehen vor einer Grundschule in Ferney-Voltaire, Frankreich.

Karl-Heinz Rathjen, Bremen

 

Die Kritzelei der Woche

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Die Kritzelei stammt aus dem Aufenthaltsraum unserer Schule. Frühmorgens beim Betreten des Gebäudes nahm ich auf den ersten Blick nur die verschmierte Tafel wahr. Auf den zweiten Blick erkannte ich, was da geschrieben stand – und freute mich.

Gabriele Straubmüller, Steinheim am Albuch, Baden-Württemberg

 

Was mein Leben reicher macht

Ich stehe an der roten Ampel, im Autoradio läuft der Shoop Shoop Song. Ein Mädchen mit wippendem Pferdeschwanz geht über die Straße – genau im Rhythmus der Musik. Welche geheimnisvolle Verbindung lässt sie nach meiner Musik tanzen?

Reinhard Hassinger, Habichtswald, Hessen