es war im Dezember 1984: Du warst unser Kinderarzt und hast uns mit unserer kleinen Lisa über Weihnachten ins Krankenhaus geschickt. Sie wollte nicht trinken und verhielt sich auffällig. In diesem Jahr wird Lisa 27 Jahre alt. Sie ist schwerstmehrfachbehindert, hübsch und zart, und Du stehst nach wie vor an ihrer und unserer Seite – als Arzt, Freund, Berater und Helfer in vielen schweren Stunden. Dafür danken wir Dir sehr. Hier, auf dieser Seite, ist der angemessene Platz dafür!
Anette Busse und Reinhard Doppelfeld, Gelsenkirchen
Ein paar geschenkte Tage auf meiner Lieblingsinsel Spiekeroog. Alle Wege sind mir vertraut und erschließen sich mir doch immer wieder neu. Der weite Horizont und das tiefe Glück darüber, selber Teil des großen Ganzen zu sein.
Ich laufe durch den Park und sehe einen Mann, der einen großen alten Baum umarmt, ganz fest. Nach einer langen, langen Weile löst er sich widerwillig und klopft zum Abschied zärtlich auf den Stamm, wie man einem alten Freund auf die Schulter klopft.
Es klingelt. An der Haustür steht die Nachbarstochter. In der einen Hand einen Blumenstrauß aus dem Garten, in der anderen einen leeren Becher. »Wollen wir tauschen?«, fragt sie. »Sie bekommen die Blumen, ich einen Becher Zucker.« Zufrieden zieht sie mit dem Zucker ab, und ich stelle die Blumen in die Vase.
Mit blauen Trauben hänget
Und voll mit reifen Feigen
Das Land in das Meer.
Ihr trägen Touristen,
Versunken ins Nichtstun
Tunkt ihr den Leib
Ins blaugrünsalzige Wasser.
Weh mir, wo nehm ich, wenn
Es Winter ist, die Sonne, und wo
Den frischen Wein
Und Früchte des Meeres?
Die Autos stehn
Ächzend und heiß, am Strande
Wandern die Wellen.
An einem warmen Sommernachmittag in der Hängematte liegen, über mir das Blätterdach der Birken, um mich herum Vogelgezwitscher. Und dabei an einen verstorbenen Freund denken und an seinen Schüttelreim: »Sie lag in ihrer Hängematte, wovon sie eine Menge hatte«.
Hier mein visueller Beitrag für die Rubrik Straßenbild. Motto: Integration, Deutsch, Nahversorgung. Nachdem mir einige lohnende Motive durch die Lappen gegangen sind, bin ich jetzt (fast) immer mit einer digitalen Kompaktkamera unterwegs.
Diese Kritzelei stammt von meinem Mann. Er ist Orchestermusiker und sitzt öfters in Probespielen. Das ist ein Auswahlvorspiel, bei dem sich die Bewerber für eine freie Orchesterstelle präsentieren. Damit die Bewerber möglichst neutral bewertet werden, findet meist die erste Runde hinter einem Vorhang statt. Mein Mann prägt sich seinen Eindruck vom Spieler dann zeichnenderweise ein, um sich später besser an die einzelnen Kandidaten erinnern zu können.
Eine Nachricht von unserer russischen Freundin Olga. Sie wohnt in einem hässlichen Plattenbau in der Stadt Pskov. Kürzlich besuchte Putin die Stadt. Olga schrieb uns danach: »Unser Haus wurde neu gestrichen. Im Treppenhaus hat man die kaputten Postkästen durch neue ersetzt. Der Hof wurde mit Grasrollen bedeckt. Für die Kinder wurde eine bunte Rutsche aufgestellt. Die ganze Nacht wurde die Straße gewaschen und geputzt. Hoffentlich besucht uns Putin bald wieder!«