Wie viele Wörter es doch für das Küchenmesser gibt! Doch ich vermisse den Ausdruck Hippkesmess. So hat meine »Omma« vom rechten unteren Niederrhein das Messer genannt, dessen dunkel angelaufene Klinge immer die Zwiebeln färbte.
Seit vielen Hundert Jahren findet bei uns in der Fränkischen Schweiz am ersten Maiwochenende das Walberla-Fest statt. Der Name leitet sich von der heiligen Walburga ab, der man hier im 17. Jahrhundert eine Kapelle baute. Entsprechend wird der Berg, auf dem diese Kapelle steht, im Volksmund Walberla genannt. Offiziell heißt die Erhebung Ehrenbürg.
Mitten im Städtedreieck Nürnberg–Bamberg–Bayreuth gelegen, fällt sie dem Besucher schon von Weitem ins Auge.
Dass sich am Festverlauf so gut wie nichts verändert hat, zeigt der Vergleich der Ansichtskarte von 1908 mit dem Foto aus dem vorigen Jahr. Nach wie vor steht die Geselligkeit im Vordergrund, die Freude am Bier und am leiblichen Genuss. Große Festzelte und spektakuläre Fahrgeschäfte sind verpönt. Wir freuen uns heute schon auf den Aufstieg zum Walberla und auf die blühenden Kirschgärten an den Hängen des Berges.
Im Ruhestand (geistig und körperlich einigermaßen fit) frei über meine Zeit zu verfügen und fürs Nichtstun auch noch Geld zu bekommen. Ich möchte gar nicht jünger sein.
Abendessen bei unserem Sohn und der Schwiegertochter – danach Überraschungseier auf unserem Platz. Darin war jeweils ein Zettelchen – »Du wirst Oma« und »Du wirst Opa«. Das waren die wunderbarsten Überraschungseier aller Zeiten!
Bei meinen Eltern wurde dieses Messerchen Froschgieke genannt. Woher der Name kommt? Vielleicht aus dem Erzgebirge, wo meine Mutter geboren ist. Mein verstorbener Mann nannte es dagegen Spittschock, seine Familie väterlicherseits kam aus Oberschlesien.
Menschen wie Rainer Ebert (ZEIT der Leser 12/15), die die Kraft haben, Angehörige mit aller Hingabe zu betreuen, und den Mut, auch mal Schwäche zu zeigen. Hoffentlich bin ich auch mal so stark, wenn meine Hilfe gebraucht wird.
Im Westerwald, wo ich aufgewachsen bin, heißt solch ein nützliches Gerät Pleudchen. Der Ausdruck hat mich eine Kindheit lang begleitet, fragen Sie mich aber nicht, wie man das richtig schreibt…
Mein fast 90-jähriger Schwiegervater und seine Fähigkeit, Gedichte zu rezitieren, die mir nur vom Hörensagen bekannt sind. Passend zur Osterzeit trug er mir heute ein Gedicht auf Plattdeutsch vor: von dem Iltis, der die frisch gelegten Eier fraß, und dem Bauern, der ihm zur Strafe mit seinem »Püster« den »Stert« abschoss.
Wenn nach einer Veranstaltung mit unserer ersten Klasse zum Thema »Frühblüher«, bei der wir draußen den Frühling gesucht (und entdeckt) haben, ein Schüler auf meine Kollegin und mich zukommt, mit roten Wangen und den Worten: »Diesen Tag werde ich nie vergessen.«
In der Ausgabe 12/15 schreibt eine Leserin aus Waldbröl in Nordrhein-Westfalen, bei ihr zu Hause habe man kleine Küchenmesser Hölzstielchen genannt. Ich bin selbst gebürtige Waldbrölerin und musste schmunzeln, denn bei uns zu Hause heißt das kleine Messer Klöschen. Man könnte nun erkunden, ob vielleicht der Zuzug einzelner Familienmitglieder auf die Bezeichnung eingewirkt hat – man könnte sich aber auch einfach an der Vielzahl der Begriffe erfreuen.