In den Unterlagen unseres Autohauses habe ich dieses Dokument gefunden: Da hat der berühmte, inzwischen leider verstorbene Schriftsteller Walter Kempowski im Jahr 1965 einen 1200er Käfer bestellt. Mein Vater hat damals alles per Hand ausgefüllt, einschließlich Beruf (»Lehrer«) und dreistelliger Telefonnummer des Käufers. Abgewickelt wurde die Bestellung über unseren Großhändler in Zeven. Wie einfach und voller Vertrauen müssen diese Zeiten damals gewesen sein! Fast wehmütig blickt man zurück. Frau Kempowski habe ich natürlich gefragt, ob sie mit der Veröffentlichung dieses Zeitdokuments einverstanden sei. »Ach«, sagte sie, »das ist doch eine Sache zum Schmunzeln! Das muss ja kurz nach dem Schuljahreswechsel gewesen sein mit dem neuen Käfer und kurz nach unserem Umzug von Breddorf nach Nartum.«
Ein Herz aus gelben Krokussen. Mitten auf der kleinen Wiese in unserem Garten. Mein Mann hat es für mich im Herbst gepflanzt – als Überraschung. Liebe im Frühling – nach 23 Jahren.
Bei einer Lesung aus Winter im Sommer, Frühling im Herbst Joachim Gauck persönlich zu treffen. Mir unter meinem Lieblingszitat ein Autogramm geben zu lassen. Sich guten Gewissens einem Gefühl von Respekt und Anerkennung hin geben zu dürfen, weil man weiß, dass es gut aufgehoben ist.
Im vergangenen, nicht enden wollenden Winter ist auf meiner Schreibtischunterlage im Büro bei eben falls nicht enden wollenden Telefonkonferenzen dieses frühlingshafte Blütenmeer entstanden. Offen bleibt, ob das daran lag, dass ich täglich in einen tristen Innenhof ohne jede Pflanze schaue, oder ob der kalte, graue Winter diese Pflanzen unbewusst gedeihen ließ. Jedenfalls freue ich mich jetzt umso mehr über den Frühling!
Bei einer Lesung aus Winter im Sommer, Frühling im Herbst Joachim Gauck persönlich zu treffen. Mir unter meinem Lieblingszitat ein Autogramm geben zu lassen. Sich guten Gewissens einem Gefühl von Respekt und Anerkennung hin geben zu dürfen, weil man weiß, dass es gut aufgehoben ist.
Am 1. April 2011 besuchte Ellen Dietrich, Ressortleiterin der Bildredaktion der ZEIT, den Maler Oskar W. Rug in Beerfelden bei Mannheim. „Ich bin Bildermacher“, sagt Oskar W. Rug, 51, „und ich bin immer begeistert von den fantasievollen Überschriften in der ZEIT.“
Seit 25 Jahren liest und sammelt er die Hamburger Wochenzeitung. Einzelne Zeitungsseiten verarbeitet er zu surrealen Bild-Text-Collagen auf Hartfaserplatten und verändert sie mit Acrylfarbe und Pastellkreide. Der Objekt-Künstler konstruiert auch hölzerne Kästen, die beim Öffnen des Deckels eine kleine Wunderkammer preisgeben. Die bis zu 4000 Euro kostspieligen, quadratmetergroßen Collagen sind nach Wortspielereien aus der ZEIT benannt, z. B.: „Der Herr der Puppen“, „Bitte nicht aussteigen“ oder „Blumenkinder bis zum Horizont“:
Trotz wachsenden Erfolgs bleibt Oskar W. Rug ruhig und entspannt: „Meine Arbeiten werden erst durch die Gedanken des Betrachters vollendet.“ International bekannt wie seine künstlerischen Vorbilder Kurt Schwitters und Robert Rauschenberg ist der Maler noch nicht. Aber die bunten Kompositionen in seiner Galerie künden von Fernweh, unerfüllten Träumen und einer dicken Portion Humor. Sein neuestes Werk heißt: „Werde einfach reich und berühmt, mein Sohn!“ nach einer ZEIT-Wissensseite. Noch unvollendet lehnt es an der Wand im Atelier.
Oskar W. Rug vermittelte Ellen Dietrich bei ihrem Besuch ein umfassendes Bild seiner Kunst: „Es entwickelte sich ein sehr lebendiger Dialog über die Zeit/ZEIT, die Kunst, Gott und die Welt. Eine sehr bereichernde und wertvolle Erfahrung, die mich sicherlich bei meinem weiteren künstlerischen Schaffen begleiten wird – ebenso wie die ZEIT.“
Mein Freund, der mir für meine Prüfungen Bio(!)Kekse geschickt hat. Was gibt es Schöneres, als einen richtigen Brief oder sogar ein Päckchen vom Liebsten im Briefkasten zu finden?
Das Bild aus dem Jahr 1953 erinnert mich immer an Gustav Schwabs Gedichtanfang »Urahne, Großmutter, Mutter und Kind in dumpfer Stube versammelt sind«: Es zeigt mich mit meiner Mutter, meiner Großmutter und meiner Urgroßmutter. Entstanden ist es bei einem der seltenen Besuche in der Lausitz, wo Oma und Uroma wohnten, während ich mit meiner Mutter in Stuttgart lebte. Auch heute sind Familien getrennt: In der Mitte des neuen Bildes sind meine Enkelin und meine Tochter zu sehen, deren Beruf sie in den Norden Deutschlands verschlagen hat. Aufgenommen wurde es anlässlich des ersten Besuchs bei Oma (rechts) und Uroma (links).
Ich habe eine Jacke für meinen Sohn gekauft, doch er ist gar nicht begeistert. »Die ist doch echt cool«, biedere ich mich an. Trocken kommt es zurück: »Dein ›cool‹ ist ein anderes als meins.« Auch grausame Wahrheiten können das Leben reicher machen!
Eigentlich könnte ich auch als Beitrag für die Spalte Was mein Leben reicher macht schreiben: »Die Gedanken an vier wunderschöne Jahre mit Dir«. Vier Jahre, an deren Ende die Trennung stand. Aber ich mache es anders: Ich lasse Dich hier grüßen und danke Dir für unsere gemeinsame Zeit. Und ich schicke Dir dieses Foto von den zwei blauen Stühlen. Erinnerst Du Dich noch an unseren Campingurlaub, bei dem es so furchtbar viel geregnet hat?