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Ein Gedicht!

Asche zu Asche

Wir sehen Reklame mit tausend Lampen
Und sitzen vorm Fernsehn, ohne Gedanken
– Aber alles ist Asche!

Die Computer laufen den ganzen Tag
Jeder lässt das Licht brennen, solange er mag
– Aber alles ist Asche!

Die Politik schaltet ab oder lässt laufen
Die Antwort der Lobby ist, Strom kaufen
– Aber alles ist Asche!

Wir sitzen in warmen Häusern
Vor hellen Fenstern

Und auch sie tun, was ihnen gefällt
Zählen ihr brennendes Geld

– Und alle strahlen!

Ingo Schlösser, Hemer

 

Was mein Leben reicher macht

Mit Christine eine Radtour durch die Frühlingslandschaft Mittelkärntens unternehmen, in Friaul, genauer, in San Daniele Schinken essen und einen weißen Ramandolo in Nimis trinken. Einen nachdenklich stimmenden Vortrag von Christa Meves in Klagenfurt live anhören und auch ein Konzert von einem der weltbesten Drummer, Carl Palmer, in Feldkirchen, erleben. Das alles binnen weniger Tage – wundervolle Momente, für die ich sehr dankbar bin.

Karl Brunner, Klagenfurt/Österreich

 

Was mein Leben reicher macht

Zum Geburtstag hatte ich mir gewünscht, dass meine Tochter für mich singt. Es klappte, denn in der Oper standen die „Meistersinger von Nürnberg“ auf dem Spielplan. Der Kinderchor – in dem sie seit sechs Jahren jede freie Minute verbringt – hat darin einen kurzen und einen langen Auftritt. Natürlich sang sie nur für mich, ich war vermutlich der stolzeste Zuschauer im voll besetzten Saal. Nach der Vorstellung gingen wir in ein Restaurant. Um Mitternacht gab es einen großen Eisbecher mit Wunderkerzen, denn nun hatte meine Tochter Geburtstag (den 17.). Sie so glücklich zu sehen – erst auf der Bühne, die sie über alles liebt, und danach verliebt in den Armen ihres netten Freundes – das war ein besonderes Geschenk für mich.

Kerstin Decker, Leipzig

 

Was mein Leben reicher macht

Mitte Februar klingelt es nachmittags an unserer Haustür. Beim Öffnen tönt es bis hoch ins Arbeitszimmer: „ÜBERRASCHUNG!“
Rund 25 Leute stehen vor der Tür: Eltern, Geschwister, Nichten, Neffen, Freundinnen und Freunde – bepackt mit allem (sogar ein Grill), was man für ein gestandenes Fest braucht. Auch dabei: Ein Kranz aus Petersilie für die Braut und ein Sträußchen zum Anstecken für den Bräutigam. So begeht man bei uns die Petersilienhochzeit – 12 1/2 Jahre nach unserer Eheschließung durften wir ohne einen Handschlag zu tun ein wunderschönes Fest feiern. DANKE an alle, die heimlich vorbereitet und so lieb an uns gedacht haben!

Ursula & Thomas Renneke, Dortmund

 

Schöne Grüße

® Privat

Lieber Friedrich Kühling,
von Dir kann man lernen, dass am Anfang das Wort war und nicht die Zahl, dass Fragen meist spannender sind als Antworten, dass Besonnenheit im Wirtschaftsleben so manches Problem löst, dass Zeugnisse nur ein Puzzleteil im Leben eines Mitarbeiters sind, dass Unternehmenskultur die Summe von Selbstver­ständlichkeiten ist, dass Firma und Familie prima zusammen­ passen und wie ungeheuer weit Freundlichkeit trägt. Alles Gute zum 60. Geburtstag!

Familie Pöppelmann, Lohne

 

Was mein Leben reicher macht

Ich stehe am Rand eines Fußball­felds und friere mir die Füße ab. Als ich meinen Mann kennengelernt habe, war ich froh, dass er sich nichts aus Fußball machte. Heute spielen meine Tochter, 12, und mein Sohn, 9, mit Leidenschaft. Und da beim Verein jede halbwegs sportliche Person gebraucht wird, ist mein Mann jetzt als Trainer eingespannt. Ich hasse Fußball. Und trotzdem stehe ich gern hier und schaue meinen Kindern zu.

Eva Rall, Bad Schussenried

 

Was mein Leben reicher macht

Mich auch 20 Jahre nach der Wie­dervereinigung immer wieder darüber zu freuen, dass mich an der bayerisch­-thüringischen Grenze keine DDR-­Staatsorgane mehr schikanieren.

Bernd Sakreida, Mariaposching, Niederbayern

 

Ein Gedicht! Klassische Lyrik

Die ernste Elegie
nach Rainer Maria Rilke, »Die erste Duineser Elegie«

WER, wenn ich schriee, hörte mich denn aus der

Regierenden Runde? Und gesetzt selbst, es schlügen

Flammen plötzlich aus einem der Meiler: Man

sagte uns

»alles ist sicher«. Doch die Meute der Lobbys ist nichts

als des Schrecklichen Anfang, die wir bis gestern

ertrugen,

und wir wundern uns jetzt, dass wir gelassen blieben,

da sie uns benutzte. Atomkraft ist schrecklich.

Und so stehe ich auf und reihe mich ein

in die endlosen Scharen Erwachter.

Maria Sperling, Soest

 

Was mein Leben reicher macht

Morgens beim freundlichen türkischstämmigen Gemüsehändler frische Ware kaufen. Nachmittags von einer sehr talentierten Friseu­rin, deren Eltern in den sechziger Jahren aus Sizilien kamen, einen flotten Haarschnitt verpasst be­kommen. Am Abend mit meiner Freundin deren griechische Mutter­sprache lernen, um im nächsten Urlaub wenigstens die Speisekarte lesen zu können.


Elisabeth Weber-Strobel, Heidenheim

 

Was mein Leben reicher macht

Nach der Pensionierung bin ich von der Kleinstadt in einen Ort im Odenwald gezogen. Beim Spazie­rengehen hier grüßen mich Unbe­kannte freundlich, auch junge Leute und Kinder. Hoffentlich ver­zeihen sie mir, dass ich anfangs vor Verdattertsein manchmal nicht zu­rückgegrüßt habe!

Anke Weber, Gorxheimertal