Meine Kritzelei ist das Ergebnis einer Nachtschicht in der Dialyse. Diese Schicht war (glücklicherweise) so ruhig, dass ich gegen zwei Uhr morgens anfing, dieses Mandala-artige Werk zu produzieren.
Ein Sommertag: Nach einer Golfrunde will ich heimfahren. Als ich am Clubhaus vorbeikomme, verstaut ein Herr gerade seinen Golfbag im Kofferraum. Er lächelt mich an und fragt: »Wollen wir mal eine Runde zusammen spielen?« Wir verabreden uns für die nächste Woche, den 6. Juni 2013. Für uns beide sind seit diesem Tag Jahre des ungewollten Alleinseins zu Ende.
Wenn wir früher abends noch bei Freunden oder den weit entfernt lebenden Großeltern waren, haben wir die Kinder kurz vor der Rückfahrt immer bettfertig gemacht und in den Schlafanzügen ins Auto gesetzt. So konnten wir sie, zu Hause angekommen, schlafend ins Bett tragen. Heute mache ich mich selber bettfertig, lege mich mit meinem Laptop ins Bett und schau mir einen Film in der Mediathek an. Und bin ich zu müde, lege ich den Laptop zur Seite und bin froh, nicht mehr aufstehen zu müssen!
Über ein ganzes Jahr hinweg, zu verschiedenen Jahres- und Tageszeiten, habe ich diese Eiche fotografiert. An einem sonnigen Wintertag zeigte sie sich in dieser Pracht.
Zu meinem Geburtstag bekomme ich von meinem Sohn eine Karte mit dem Text: »Liebe Mama! Zum Geburtstag gibt’s dieses Mal nur was Kleines. Alles Liebe, Felix und Astrid«. Als ich die Karte aufschlage, finde ich darin zwei Ultraschallfotos von meinem ersten Enkelkind.
Auf meine 92-jährige Brieffreundin Anneliese und ihre frühzeitigen Weihnachtsgrüße war stets Verlass gewesen. 2014 wartete ich vergebens. Ich machte mir Gedanken. Nach Weihnachten dann Post in bekannt sorgsamer Handschrift: »Entschuldige die Verspätung. Ich war krank und lag zu Bett. Bald werde ich wieder lange Briefe schreiben.« Dass sie »zu Bett« lag und nicht »im Bett«, vermittelte mir die Würde, mit der Anneliese ihre Krankheit durchgestanden hat. Ich freue mich auf die Briefe 2015, mit denen sie mich an ihrem Seniorenheim-Alltag teilhaben lässt.
Unterwegs Tiere zählen. Beim Autofahren oder im Zug, jedes »wilde« Tier bringt Punkte. Je seltener, desto mehr Punkte. Bussard 2 Punkte, Graureiher 3 Punkte (eigentlich nur 2, aber einen Zusatzpunkt für Eleganz), Storch 5 Punkte, Reh 5, Fasan 8, Vogelschwarm je nach Größe und Formation 2 bis 4 Punkte, Wildschwein 10, Fuchs 10 Punkte. Für überfahrene Tiere gibt es Minuspunkte. Ein Krokodil gäbe 100 Punkte!
Wenn ich, 69, mit meinem Elektro-Rollstuhl an der Grundschule vorbeifahre und die Jungs aus der dritten Klasse anerkennend sagen: »Boah, cooles Fahrzeug!«
Diese Rubrik hat mich von Anfang an begeistert. Deshalb habe ich auf unserer Palliativstation ein schwarzes Brett aufhängen lassen, das den Patienten die Möglichkeit gibt, zu äußern, was ihr Leben reicher macht. Es stellte sich heraus, dass schwerstkranke Menschen oft Dinge wahrnehmen, die wir Gesunden in der Hektik des Alltags übersehen. Dies wiederum bereichert auch mein Leben.