Haben sich Ost und West seit 1990 angenähert? Auseinanderentwickelt? Mit der Datenvisualisierung „In Deutschen Köpfen – wie Ost und West seit der Einheit denken“ haben wir zum 25. Jahrestag des Mauerfalls bisher unbekannte Geschichten des wiedervereinigten Deutschland erzählt. Wir freuen uns, dass diese Grafik nun in die Shortlist des internationalen Data Journalism Award des Global Editor’s Network (GEN) aufgenommen wurde. Aus den insgesamt 78 Finalisten wird eine 17-köpfige Jury Sieger in zehn Kategorien auswählen. Diese werden auf dem World Summit des GEN am 18. Juni in Barcelona gekürt.
Vorsitzender der diesjährigen Preisvergabe ist Simon Rogers. Er gehört zu den Datenjournalisten der ersten Stunde und arbeitete für den Guardian und Twitter. Rogers zeigte sich begeistert über die Einreichungen: “Das Niveau der eingereichten Projekte war in diesem Jahr unfassbar hoch!“
Grundlage der Visualisierung sind Daten der Allbus-Studie des Gesis-Instituts. Ein echter Datenschatz, der stärkere Aussagen zum Stand der deutschen Einheit macht als vieles, was wir bisher gelesen haben. Wie sehr Ost und West inzwischen berufstätige Mütter akzeptieren, wie viele bekennen, stolze Deutsche zu sein, das sind Entwicklungen, die manche Fragen aufwerfen und andere obsolet machen. Vor allem aber zeigen die Daten: Der Westen hat keineswegs nur den Osten verändert. Nicht nur die Ansichten zur Rolle der Frau wurden ostdeutscher, im Westen breitete sich in den Jahren nach der Wende auch die im Osten längst empfundene Skepsis über die Gerechtigkeit im Land aus.
Wegen des großen internationalen Interesses gibt es hier auch eine englische Version der Visualisierung.