Lesezeichen
‹ Alle Einträge

Navigations-App als Entscheidungshelfer

 

Screenshot © Reidl
Screenshot © Reidl

In der Stadt ist der kürzeste Weg nicht unbedingt der schönste zum Radfahren. Das haben sich auch die beiden Fahrradkuriere Daniel Kofler und Andreas Stückl aus Graz gedacht und die Navigations-App Bike Citizens (früher Bike City Guide) entwickelt, mit der sie Radfahrer abseits viel befahrener Hauptrouten durch die Stadt führen.

Jetzt haben die Österreicher die App um die Funktion „5 Minuten am Rad“ erweitert. Ab sofort zeigt das Programm an, welche Strecken man in der Stadt innerhalb von 5 bis 30 Minuten zurücklegen kann.

Die Idee ist vor allem für Nicht-Radfahrer interessant – wer selten aufs Rad steigt, unterschätzt häufig die Distanzen, die er in der Stadt mit dem Rad bewältigen kann. Für diese Menschen ist die neue Funktion sehr nützlich.

Hat man einmal den Radtyp gewählt – Cityrad, Mountainbike oder Rennrad – und eines der drei Tempi – gemütlich, normal, schnell – angeklickt, färben sich die Straßen und Wege um den Startpunkt herum blau, die man je nach gewähltem Zeitfenster in 5, 10, 15 oder 30 Minuten fahren kann. Sie legen sich spinnennetzgleich über den Stadtplan.

Was auf den ersten Blick vielleicht wie eine nette Spielerei aussieht, hat für Einsteiger, aber auch für Alltagsradler einen hohen Nutzwert. Einsteiger stellen fest, dass sie in fünf Minuten eine weitere Strecke zurücklegen als erwartet oder dass sie gegebenenfalls auch mehr Zeit einplanen müssen als gedacht.

Darüber hinaus haben Kofler und Stückl vor, mit den Nutzern ihrer App die Bedingungen für Radfahrer in den Städten zu verbessern. Wer zustimmt, dass seine Fahrzeiten und auch Standzeiten aufgezeichnet werden, liefert den beiden Daten, um die durchschnittliche Reisezeit von Radfahrern in den Städten zu optimieren. In Kopenhagen gibt es bereits die Grüne Welle für Radfahrer. Kofler und Stückl wollen den Städten Daten liefern, damit diese die Fahrzeiten für Radfahrer verbessern können. Wer bei gleichmäßigem Tempo ohne abzusteigen durch die Stadt cruisen kann, hat gewiss mehr Spaß am Radfahren als derjenige, der an jeder Ampel warten muss.