Im vergangenen Jahr machten die Niederlande weltweit Schlagzeilen mit ihrem ersten Solarradweg – ZEIT ONLINE berichtete. Das System arbeitet besser als erwartet, fanden die Ingenieure nun heraus.
Die Energieausbeute der so genannten SolaRoad übertrifft die Erwartungen seiner Erfinder. Obwohl die Testphase im Winter begonnen hat, produzierte das 70 Meter lange Stück Radweg mit Solarmodulen aus Silizium bereits bis Mai mehr als 3.000 kWh Strom. Das reiche aus, um einen Einpersonenhaushalt ein Jahr lang mit Strom zu versorgen, sagt Sten de Wit, Sprecher von SolaRoad.
Umgerechnet auf ein Jahr sei demnach pro Quadratmeter Radweg ein Ertrag von 70 Kilowattstunden zu erwarten. Mit dem Wert erreicht der Solarradweg die obere Grenzen dessen, was laut Labortests möglich ist. Dieses gute Ergebnis überrascht die Ingenieure.
Rund 150.000 Radfahrer sind bereits über den Solarradweg in Krommenie, einer Kleinstadt nördlich von Amsterdam, gerollt. Auf der einen Seite der geteilten Fahrbahn befinden sich die Solarzellen unter Schutzglas. Auf der anderen Seite werden verschiedene Materialien und Oberflächen im Zusammenspiel mit den Solarzellen getestet.
Völlig reibungslos verlief die Testphase bislang jedoch nicht. Im Winter löste sich ein Teil der Beschichtung, die die Solarmodule aufrauen und rutschfest machen. Als Grund nennt de Wit starke Temperaturschwankungen. Jetzt bessern die beteiligten Firmen nach. Im Laufe der dreijährigen Testphase wollen sie dieses Problem und andere auftauchenden Schwierigkeiten beheben.
Auf jeden Fall weckt das Pilotprojekt Interesse. Weltweit berichteten Medien über den Solarradweg. Jetzt wollen weitere Kommunen in den Niederlanden den Radweg testen.