Bislang ist es eine kleine Gemeinschaft, die sich den „Tiny Houses“ verschrieben hat, aber die Anhängerschaft wächst Tag für Tag. Sie leben in Mini-Häusern, die wenig Platz, Strom und Arbeit brauchen. Auf dem Foto links ist ein Haus von Tumbleweed zu sehen, 8,2 Quadratmeter für ca. 32.000 Euro (oder ca. 600 Euro für die Baupläne für Selbstbauer).
Vor allem in den USA hat sich eine kleine Bewegung entwickelt, die sich dem „downsizing“, also dem „Verkleinern“, verschrieben hat. Ein einfacheres, umweltbewussteres Leben führen und Geld sparen, das sind in der Regel die Beweggründe für´s Tiny House, so heißt es zumindest in ihrem Blog „The Tiny Life“.
Für Aufregung sorgt in der Community nun die Ankündigung des indischen Tata Konzerns, ein Nano Haus anzubieten. Wie die Internetseite „Asian Correspondent“ meldet, soll die Butze, von der es leider noch keine Fotos gibt, gerade einmal 700 US-Dollar kosten, das entspricht etwa dem Preis eines neuen Ipads. Irgendwie kommt Ihnen das bekannt vor? Genau. Vor drei Jahren sorgte Tata Motors für Wirbel, als es mit knapp 1500 Euro das billigste Auto der Welt auf den Markt brachte.
Jetzt will Tata billiges und kleines Wohnen anbieten. In nur einer Woche soll das etwa 20 Quadratmeter große Häuschen aufgestellt sein, die Wände sind aus Kokosnuss- oder Jutefasern. Die Lebensdauer ist auf einige Jahre beschränkt.
Spannend, wie unterschiedlich das Nano Haus aufgenommen wird. Wer es sich leisten kann, seinen Lebensstandard zu vereinfachen (also Menschen in den Industrienationen), der bejubelt das neue Häuschen als Zeichen eines neuen Trends zu mehr Einfachheit, der Reduzierung auf das Wesentliche. Ganz anders die Idee im Heimatland Indien. Dort ist Wohnraum vor allem auch einfach eine Frage des Geldes. Und das ist das Segment, auf das Tata abzielt: Wohnraum für die Armen.
Liebe Leser,
bei der Umrechnung von „square feet“ in Quadratmetern ist mir ein Fehler passiert. Die Zahlen im Text wurden korrigiert. Herzlichen Dank an die Leser (und die Kollegen von Bildblog…)!
M.Uken