Eine sudanesische Frau, die für die UN-Mission in Khartum gearbeitet hat, ist ebendort wegen „Verletzung des islamischen Dresscodes“ angeklagt worden. Ihr drohen vierzig Hiebe als Strafe. Das Verbrechen: Frau Hussein hatte eine Hose getragen.
Die New York Times berichtet, dass heute etwa 50 Frauen in Khartum vor dem Gericht demonstriert haben, teilweise selbst mit Hosen bekleidet, um gegen den Prozeß zu demonstrieren. Sie wurden von der Polizei mit Gewalt vertrieben. Sogar Tränengas wurde gegen die Frauen eingesetzt.
Diese Frauen sind bewundernswert. Ebenso der Mut der Angeklagten, die sich selber entschieden hat, es auf den Prozeß ankommen zu lassen. Sie war am 3. Juli zusammen mit 12 anderen Frauen in einem Café verhaftet worden. Zehn der Frauen wurden wegen Störung der „öffentlichen Ordnung“ von der Polizei ausgepeitscht und mit dem horrenden Bußgeld von umgerechnet 120 Dollar belegt.
Hussein aber machte ihren Fall öffentlich und ließ es auf einen Prozeß ankommen, um die barbarische Auslegung des islamischen Rechts anzuprangern, die das Regime des Völkermörders Al-Bashir (Darfur!) zugrundelegt. Sie hat freiwillig auf ihre diplomatisch Immunität als UN-Mitarbeiterin verzichtet, um diesen Prozeß zu bekommen.
Der UN-Generalsekretär hat bereits seiner „tiefen Sorge“ Ausdruck gegeben. Es ist zu hoffen, dass andere Regierungen ihre Möglichkeiten nutzen, damit Frau Hussein nicht alleine da steht.
p.s. Hier gibt es Video von der Demo.