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Notruf aus Libyen

 

Die Lage in Libyen ändert sich derzeit stündlich. Ein Gebäude des Staatsfernsehens soll geplündert worden sein, das Gebäude des Volkskongresses wurde am Wochenende von Aufständischen niedergebrannt. Während das libysche Staatsfernsehen jubelnde Gaddafi-Unterstützer zeigt und ruhige Straßen, werden in Youtube Handyvideos über Straßenschlachten, Tote und brennende Autos hochgeladen.  Al Dschasira greift für seine Berichterstattung hauptsächlich auf Handyvideos zurück. Die laufende Berichterstattung lässt sich übrigens auch im Internet, unter anderem auch bei Facebook verfolgen.

Bereits vergangenen Freitag wurde das libyische Internet mehrere Stunden lang abgeschaltet. Der Netzwerkdienst Facebook soll gar nicht mehr erreichbar gewesen sein. Seitdem die Verbindung am Wochenende wiederhergestellt war, berichteten zahlreiche Twitter-Nutzer über die aktuellen Vorgänge. Ein Twitter-Nutzer namens @Arasmus pflegt aus seiner Sicht vertrauenswürdige Nachrichten in eine GoogleMaps-Karte ein. Sie zeigt, wo es wie viele Verletzte und Tote gegeben hat. Es ist eine Art Katastrophenmanagement „von unten“.

Eine automatisiert aktualisierte Karte hält Arasmus für zu gefährlich: „The danger of an automatic map is that you will reveal too much information too soon and put protestors in danger.“ Vielleicht aber ist sogar eine handgepflegte Karte zu riskant. Seit heute morgen gibt es keine Updates mehr. Ein Twitter-Hashtag, der viele relevante Tweets verbindet, ist übrigens #feb17.


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