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Sorgen um bit.ly in revolutionären Zeiten

 

In den USA sorgen sich einige Internetkenner um den beliebten URL-Abkürzungsdienst bit.ly. Die Endung -ly nutzt nämlich die libysche Länder-Domain, die in der Hand der Regierung ist. Muammar Gaddafi könnte theoretisch bit.ly erpressen. Auch eine neue Regierung könnte neue Regeln für die Verwendung der .ly-Domain aufstellen, die Geschäften abträglich sein könnte. Ein nationaler Blackout nach ägyptischem Vorbild hätte aber wohl keine Auswirkungen, da die fünf bit.ly-Server in den USA und Europa stehen.

Bald könnte die Abhängigkeit von einzelnen Regierungen obsolet sein, da die Internetverwaltung ICANN noch in diesem Jahr Unternehmen und zivilgesellschaftlichen Organisationen die Möglichkeit einräumen wird, neue Top-Level-Domains wie etwa .auto oder .revolution zu beantragen. Nicht diskutiert wird jedoch die ebenfalls in diesem Jahr anstehende Entscheidung über die Verlängerung des Vertrags zwischen ICANN und dem US-Handelsministerium. So wurde wohl die wikileaks.org-Domain auf politischen Druck hin deaktiviert. Doch offenbar scheint man die Kontrolle der US-Regierung über die Domain-Verwaltung nicht aufgeben zu wollen, da die Entscheidung über Top-Level-Domains unter dem UNO-Dach noch kontroverser werden dürfte.