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Wolfsbarsch im Künstlertopf

 

Zum Essen trinke ich nicht gerne korrespondierende Weine. Am liebsten zur Vorspeise weiß und zum Hauptgang rot, oder, je nachdem, nur Weißwein. Aber mindestens eine Flasche. Die Weine, die ich gerne trinke, haben soviel Charakter, dass man sich manchmal daran gewöhnen muss. Nicht der erste Schluck muss schon knallen. Ich bin ja kein Weintester. Wirklich gute Weine werden mit jedem Glas schöner.

Mit den Gerichten ist es ähnlich, einen wirklich bleibenden Eindruck habe ich, wenn ich beispielsweise so einen gedünsteten Wolfsbarsch mit meiner Frau verspeise. Wir waren sozusagen die Versuchskaninchen. Mittlerweile haben wir dieses Gericht auf der Karte. Wolfsbarsch im Muschel-Safransud, mit Fenchel u.s.w..

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Der Eisentopf ist ein Unikat, wiegt 10 Kilo und ist vom Künstler Berthold Hofmann aus Nürnberg.

Einen haben wir schon ein Jahr, nun haben wir endlich den zweiten, denn wenn ein Tisch dies Gericht bestellt, dann wollen alle anderen auch.

1974 habe ich mit meiner Elisabeth bei Bocuse einen Wolfsbarsch “en croûte” gegessen. So etwas vergisst man nie wieder. Umgekehrt nach einem 15-Gang-Menü, egal wie toll, weiß man am nächsten Tag meist gar nichts mehr. Oft neutralisieren sich die jeweiligen Gänge und aus der Mathenachhilfe weiß ich noch wie man nach langer Rechnerei, trotz vielem Gedöhns, wieder bei Null anlangen kann.