Schönen guten Tag, Autopapst!
Im Januar 2008 sollen in Köln Umweltzonen eingerichtet werden. Ich fahre einen Fiat Fiorino 127 Baujahr 1986 (Benziner 1,05l 37 kw). Das Auto hat keinen Kat., erfüllt selbstverständlich keine wie auch immer geartete Abgasnorm und erhält im jetzigen Zustand keine wie auch immer gefärbte Umweltzonen-Plakette.
Ich wohne in der Kölner Innenstadt, und um mit dem Auto zu meiner Wohnung (in meine Garage!!) zu gelangen, müsste ich (wenn ich alles richtig verstanden habe) in Zukunft eine grüne Plakette vorweisen können – das ist natürlich utopisch, denn nach heutigem Stand fällt mein Auto aus dem Plaketten-Raster komplett heraus.
Von Sonderregelungen für Anwohner habe ich bisher nur munkeln hören. Umziehen möchte ich nicht. Mein Auto wegen dieser Regelung abschaffen möchte ich nicht. Geld ausgeben für eine Umrüstung möchte ich – sofern es eine Möglichkeit gibt, dadurch die grüne Plakette zu bekommen.
Welche Möglichkeiten habe ich? Habe ich überhaupt Möglichkeiten?
Vielen Dank!
Kerstin Diehl
Antwort vom AUTOPAPST:
Hallo Kerstin,
mit dem im Augenblick zur Verfügung stehenden Informationen ist es tatsächlich so, wie Sie schreiben! Die Landespolitik reagiert immer noch „über“, weil es für die Politiker neben dem Auto offenbar keinen Ansatzpunkt zur Feinstaubbekämpfung gibt (jedenfalls hört und sieht man keine weiteren, über den „Plakettenunsinn“ hinaus gehende Versuche…).
Ihr Fiat-Kastenwagen kommt leider nicht (noch nicht…) in Genuß eines bezahlbaren G-Kat-Umrüstsatzes, der die Voraussetzung für die Erteilung der grünen Plakette ist. Zur Erinnerung: Bei Einführung einer Umweltzone (nicht nur in Köln) dürfen Autos ohne Plakette (egal, welcher Farbe…) dort nicht mehr fahren. Über Ausnahmeregelungen wird derzeit allerorten heftig diskutiert, in Berlin kam gerade ein bürokratisches Monster mit einer entsprechenden Gebührenordnung „auf den Markt“.
Neben einer praktikablen Ausnahmeregelung für alte Autos von Anwohnern oder Gewerbetreibenden sehe ich eigentlich nur noch eine Entrümpelung des Zulassungsrechts, um alte Autos unproblematisch mit G-Kats nachrüsten zu können. Das ist nämlich technisch fast immer möglich, allerdings wird so eine Nachrüstung nur mit einem sau-teuren Gutachten anerkannt. Warum gibt es keinen „Oldi-Kat“, der nach dem Einbau vereinfacht und unbürokratisch auf Funktion geprüft wird und dann zulässig ist? Wer die Abgasqualität von alten Autos ernsthaft verbessern will, muß sich so etwas einfallen lassen. Leider reicht es bei den Behörden dafür aber nicht (zu wenig Phaantasie? Keine Ahnung?), oder die Auto-Industrie läßt sie nicht auf solche Ideen kommen. Wer weiß?