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Und noch einmal: Feinstaubplaketten

 

Lieber Autopapst,

 

vor nicht einmal fünf Jahren erwarb ich einen etwas über ein Jahr alten Nissan Patrol-Geländewagen, Y61 – meinen Traumwagen, weit über meinen Einkommensverhältnissen im Grunde, für den ich sehr hart gespart habe. Ich erhoffte mir eigentlich, mit diesem Auto sehr, sehr viele Jahre fahren zu dürfen, nun aber, durch die unsägliche Umweltdebatte der Plakettenpflicht für Autos, sehe ich mich dem Problem gegenüber gestellt, nur noch zwei Jahre in einer Umweltzone – und ich bin Bewohnerin einer solchen – mit diesem Auto fahren zu dürfen, da ich nur eine rote Plakette erhalte, bei Nachrüstung bislang auch nur eine gelbe. Wie sehen Sie die Tendenz, dass vielleicht betroffene Firmen, hier Nissan, an Filtersystemen arbeiten, um eine grüne Plakette auch für u. a. meinen Fahrzeugtypen zu ermöglichen für eine Umrüstung?

 

 

Für Ihre Bemühungen im Voraus sehr herzlichen Dank,

 

 

viele Grüße

 

Ina Tulburg  

 

Antwort vom AUTOPAPST:

 

Liebe Ina, auf die Autohersteller bzw. –importeure würde ich in diesem Zusammenhang eher nicht bauen: Alles, was 2010 älter als 7-9 Jahre ist, ist für den Handel uninteressant (bei asiatischen Autos ist diese Zeitspanne noch kürzer…), weil man dort neue Autos absetzen will.

Ich sehe im Augenblick nur zwei Möglichkeiten, die diesem Wahnsinn die Spitze nehmen könnte: Die eine ist eine Entrümpelung des Zulassungsrechts, was den einfachen Einbau eines Schadstoffminderungssystems in jedes Auto ohne aufwendige Abgasgutachten ermöglicht. Die andere wäre die Einsicht der Politik, dass „Umweltplaketten“ (jedenfalls die im Moment gültigen!) die Umwelt etwa so entlasten wie ein Fliegenfänger die Zahl der Fliegen reduziert. Besser wäre es, der Zeit die Lösung zu hoher Schadstoffwerte im Abgas zu überlassen. Irgend wann geht schließlich fast jedes Auto mal den Weg alles irdischen und wird durch ein sauberes Vehikel ersetzt.

Der eigentliche Sinn von Umweltplaketten ist die Reduzierung des Individualverkehrs in Ballungsräumen (der sich aber um die „Bapperl“ wenig schert…). Die Politiker trauen sich nicht, entsprechende City-Maut-Lösungen einzuführen und gaukeln uns allen mit der Umweltplakette Tatkraft vor. Warum kann nicht endlich einmal die Wahrheit gesagt werden, damit man sich damit auseinander setzen kann? Ach so, da stehen ja Wahlen an! Das war es also….