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Seifenoper der Berlinale

 

Können Seifenopern etwas bewirken? Der dänische Wettbewerbsfilm „Eine Soap“ setzt sich mit dieser Frage beiläufig auseinander: Eine banale Fernsehserie wird in der Geschichte von der Regisseurin Pernille Fischer Christensen zum Lehrbuch für die Protagonisten.

Der Form einer TV-Serie folgend, besteht der Film aus mehreren Folgen, eine Off-Stimme schildert die vorangegangenen Ereignisse und die Gefühlskonflikte. – Somit wird alles zur Sprache gebracht, was die Hauptfiguren des Films bewegt und aber im richtigen Leben nie artikuliert wird.

Charlotte, 34 verlässt ihren gut situierten Mann. Auf der Suche nach der großen Liebe wechselt sie mehrere Liebhaber, ohne ihre Sehnsucht zu erfüllen. Durch einen Zufall rettet sie eines Tages ihrem Nachbarn das Leben. Er ist ein sentimentaler junger Mann, der sich Veronica nennt, und sich im Wunsch, geliebt zu werden, in die Travestie verirrt hat. Durch die Rettung kommen sie sich näher. Später schauen sie gemeinsam Fernsehen: „Du hast mich mit deiner Liebe gerettet“ – sagt eine Stimme in der Serie, während die Kamera die Gesichter von Veronika und Charlotte studiert. Von da an wird die aufgetragene Sentimentalität der Serie auf starke Gefühle übertragen, die auch den Kinozuschauer mitreißen.