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Wenn Sabu kommt

 

Was die Panorama-Veranstaltungen im Vergleich zum Wettbewerb so attraktiv macht, ist der direkte und persönliche Kontakt zu den Filmemachern. Bei den glamorösen Premieren im Berlinale Palast – wo nur Wettbewerbsfilme gezeigt werden – trifft man mit Sicherheit ein Paar Stars mehr, aber was hat man davon? Sie kommen auf die Bühne, bedanken sich bei den Organisatoren, bekommen Blumen und verschwinden hinter den Kulissen. Das war’s. Langweilig!

Gestern ging ich in die Vorführung des japanischen Films „Shisso“, um mir die angekündigte düstere Geschichte aus der Feder des bekannten japanischen Regisseurs Sabu (Hiroki Tanaka) anzuschauen, der sich bisher mit Komödien einen Namen machte. Der 1964 geborene Japaner begrüßte das Publikum vor dem Film mit folgenden Worten: „Hallo, ich bin DER geniale Regisseur Sabu. Sie sehen gleich mein neues Meisterwerk!“ — „Ich habe eine Tradition“, fuhr er fort, „ich mache mir immer ein Photo von meinem Publikum!“ Daraufhin kehrte er den Kinobesuchern den Rücken zu, drückte dem rot gewordenen Moderator seine Ein-Weg-Kamera in die Hand und … posierte mit einem Victory-Zeichen vor der Kamera. – Jagdszenen aus Japan!

Um es kurz zu machen: So genial wie angekündigt war der Film leider nicht. Der Auftritt des Regisseurs war aber auf jeden Fall sehenswert!