Das Ägyptische Museum Berlin veranstaltet Samstags um 15 Uhr eine Führung für Kinder und Erwachsene, und zwar unter dem Titel „Samstags bei den Pharaonen“. Das Museum residiert auf der Museumsinsel im historischen „Alten Museum“. Ein wahrer Prachtbau. Für zwei Erwachsene und ein Kind zahlt man – inklusive Führung – lockere 25 Euro. Doch was wir vergangenen Samstag dafür geboten bekamen, war lausig. Die Führungen waren komplett überbucht, daher wurden die Interessenten in zwei Gruppen aufgeteilt. Wir wurden einem leidenschaftlichen Ägyptologen zugeteilt, der – man muss es leider so sagen – offenbar keine Ahnung hatte, wie so eine Führung zu strukturieren und kindgerecht aufzubereiten ist. Er klebte ewig an einzelnen Exponaten, benutzte haufenweise Fremdworte, die Kinder nicht verstehen, kam vom Hölzchen aufs Stöckchen, ließ endlose Assoziationskettenmassaker auf die überforderten Zuhörer niedergehen – und vergaß darob fast die Uhrzeit. Als es auf 16 Uhr zuging, rief er hektisch – oh Gott, wenn ich jetzt nicht pünktlich zur nächsten Gruppe gehe, werde ich gegrillt – und verließ freundlich winkend die Führung – mittendrin. Ein Trauerspiel.
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